Köln/ Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Länger leben durch Lesen, das ist das einige nicht überraschende Ergebnis einer neuen Studie. „Lesen ist eine superschnelle Übersetzung von einem visuellen Reiz in Bilder und anderes“, so Professor Gerhard Lauer, Professor für Buchwissenschaft an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, in einem Bericht von Laura Hofmockel für Punkt 12, das Mittagsmagazin von 12-15 Uhr im RTL-Fernsehen.
Dr. Gerhard Lauer ist Professor an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz (JGU) mit den Schwerpunkten der empirischen Leseforschung und der Digitalen Buchwissenschaft. Nachdem er zuvor dem Ruf an die Universitäten in Göttingen und Basel gefolgt war, hat er im Herbst 2021 mit dem Wintersemester am Gutenberg-Institut für Weltliteratur und schriftorientierte Medien angefangen. An der JGU in Rheinland-Pfalz gab es 2020 566 Professoren.
Professor Christoph Kleinschnitz (Neurowissenschaft) sagt in einem Interview im Studio: Eine Studie zeigte: Alle Leser, aber besonders Vielleser über 3einhalb Stunden pro Woche und mehr, leben gesünder und leben länger.
Durch Lesen werden Giftstoffe im Gehirn abgebaut oder besser gesagt sie entstehen nicht, so Professor Kleinschnitz.
Auf die Frage der Moderatorin Katja Burkhard, bei welchen Krankheiten das Lesen heile oder hülfe, gab der Professor mehrere Antworten. Zum Beispiel bei Alzheimer: Erinnerungen an früher werden geweckt. Das kann man sich vorstellen: Freude kann aufkommen, das Gehirn kommt in Schwung, die Person kann vielleicht in den Erinnerungen schwelgen. Wird vielleicht sogar redselig, obwohl sie oft verstockt schien ob des schlechten Essens im Heim oder einer abfertigenden, lieblosen Behandlung.
Auch zum Beispiel bei Depressionen sei das Lesen eine begleitende Hilfe.
Lesen hat eine gute Wirkung – bei Demenzkranken hilft auch Vorlesen
Professor Kleinschnitz: Wahrscheinlich gibt es einen Unterschied zwischen Vorlesen und (selbst) Lesen. Vorlesen könne einen zusätzlichen meditativ-beruhigenden Effekt haben.
Denken wir nur an die Kinder, die selbst, obwohl sie ein Handy haben, gern noch eine Geschichte erzählt haben möchten vor dem Einschlafen. Diese kann auch gern vorgelesen sein. Wenn das dann noch von Mama oder Papa oder einem lieben Menschen geschieht, dessen Stimme allein schon Ruhe und Sicherheit ausstrahlt, klappt das auch mit dem Einschlafen. Das kann sogar bei Erwachsenen funktionieren.
Wer einschlafen möchte: Ein Buch zu lesen ist wunderbar, kognitiv anspruchsvoll. Fernsehen dagegen ist beim Einschlafen eher störend – auch wegen des Fernsehers. Das ist die Essenz von Professor Christoph Kleinschnitz‘ neuen Erkenntnissen, so wie wir sie verstanden haben.
Länger leben durch lesen! Eine wunderbare Nachricht!
Lesen wirkt lebensverlängernd! Das ist doch eine wunderbare Nachricht! Da es so viele Bücher gibt – es kann natürlich auch mal ein längerer, handgeschriebener Liebesbrief sein, lesen hilft immer! – ist es doch toll, wenn man DURCH DAS LESEN mehr Lebenszeit erhält und dadurch noch ein paar Bücher mehr schaffen kann.
Lesefrüchte, das ist bekannt, sind ein gutes Obst. Man erntet es durch das Lesen automatisch und braucht sich danach noch nicht einmal die Zähne putzen. Natürlich sind gesunde Ernährung und Spaziergänge durch Frühlingsblumen, Sommerwälder und Herbstlaub wunderbar. Auch in Spaziergang im Schnee tut nicht weh. „Der Junge muss an die frische Luft“, weiß auch ein deutscher Komiker.
Doch das man sich Joggen und Fitnesstudioabonnement möglicherweise sparen kann und trotzdem länger leben, das ist eine gute Nachricht nicht nur für Bücherwürmer und Leseratten. Sondern für uns alle! Jetzt wissen wir, was wir tun können, um länger zu leben. Auf, auf! Die Auswahl ist groß, Bücher gibt es genug!
Buchhandlungen und Antiquariate sind die neuen Apotheken!
Lesen ist Leben!