Liam Neeson fährt höchste Eisenbahn in dem spannenden Actionfilm „The Commuter“

Liam Neeson fährt Zug in "The Commuter".
Liam Neeson fährt Zug in "The Commuter". © Studiocanal

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). In dem US-amerikanisch-britisch-französischer Zugfahr-, Action- und Ich-lös-den-Fall-auf-jeden-Fall-Film für Pendler und solche, die es werden wollen, fährt der frisch gefeuerte Versicherungsfritze Michael McCauley (gespielt von Liam Neeson) mit dem Zug. Statt morgens in die eine und abends in die andere Richtung, geht er auf die letzte Reise: die Rückreise.

You`re fired!

Vorher lief der angefangene Arbeitstag schon aus dem Ruder. Erst wird McCauley vor vollendete Tatsache gestellt und mir nichts, dir nichts. Sein Büro in einem der hohen Häuser von Manhattan muss er sofort verlassen. Seiner braven Frau berichtet er am Telefon nicht die bittere Pille am Telefon. Dann ertränkt er seinen Frust in einer Kneipe, wo er einem alten Kollegen namens Alex Murphy (gespielt von Patrick Wilson) aus freiwillig an den Nagel gehängten Dienstjahren bei der New Yorker Polizei reinen Wein einschenkt und sich einen Drink. Plötzlich taucht auch noch sein damaliger Boss am Tresen auf. Captain Hawthorne (gespielt von Sam Neill) grüßt und gesellt sich gerne dazu. Na toll. Eine Bar mit so viel Bullen, das ist dann doch einer zu viel. McCauley will weg, will heim. Nach Hause! Ihn zieht es zum Bahnhof. Er steigt in den Zug, der den Mann der für Lohn arbeitenden Mittelschicht von der traurigen Gestalt in einen der vielen besseren Vororte von New York bringen soll.

Ein unmoralisches Angebot

Szene aus dem Film "The Commuter".
Ein gefährlicher Fund – Entscheidet sich Michael MacCauley (Liam Neeson) für das Geld oder Gewissen? Szene aus dem Film „The Commuter“. © Studiocanal

Seine scheinbar letzte Fahr wird völlig anders als alles bisher erlebte. Eine fremde Frau steigt zu, spricht in an, stellt sich als Joanna (gespielt von Vera Farmiga) vor und bietet ihm ein Angebot. Dem frisch Gefeuerten, der für seinen Sohn das Studium finanzieren will, winkt Bares. Dafür soll er jemanden, der sich rar macht, finden. Schafft er die ihm gestellte Aufgabe und finden den Passagier, der als Pendler nicht bekannt ist, vor der Endstation des Zuges, gibt`s Geld. Er schaut noch ungläubig, als die Damit mit der Darbietung verschwindet, findet aber die ersten 25.000 Doller auf dem Klo. Die restlichen 75.000 Dollar winken beim letzten Halt.

Der Zug fährt und der Beschenkte erkennt, dass das Spiel von anderen kontrolliert wird und ein tödliches ist. Auf der Strecke bleiben Passagiere und sogar der Zugführer. Das Leben aller Mitfahrer ist gefährdet und das von McCauleys Familie. Er muss das Angebot annehmen.

Höchste Eisenbahn

Von Halt zu Halt wird die Anzahl der Passagiere weniger und auch die Zahl der Wagons. Der Zug, der nicht mehr zu bremsen ist, nimmt Fahrt auf – und entgleist.

Im letzten Wagen, in den sich zuvor alle Überlebenden flüchteten, finden sich zum großen Finale sechs verdächtige Passagiere. Plötzlich stellt sich heraus, dass die gesuchte Person die Zeugin eines Mordes ist und getötet werden soll.

Und die Moral von der Geschicht

Wird McCauley der Frau, die er gerade erst kennengelernt hat, das Leben nehmen, um seine Familie zu retten?

Und ganz am Ende des Filmes, weit über die Endstation hinaus, trifft McCauley Joanna wieder. Er offenbart ihr, dass er seinen alten Job wieder hat. Seinen ganz alten.

Und die Kritik an dem Film

Dass am Ende des flotten Film von Regisseur Jaume Collet-Serra alles gut wird, das ist so selten dämlich wie manche Handlungen, aber typisch für Hollywood, bei dem sogar ein Krimi zu Kitsch werden kann, weil der Kopf Pause bekommt. Der Film, dessen Roter Faden von einem Star getragen wird, der, da darf man heilfroh sein, das kann, ist spannend, bietet weitere überzeugende Darsteller, reichlich Action, Aufregungen und Überraschungen. Er bietet für meinen Geschmack allerdings auch arge Übertreibungen und viel zu viel Unrealistisches und Klischeehaftes. Zudem bleibt er im Grunde zu anspruchslos und somit etwas niveaulos. Das mag gut genug für alle sein, die Filme am Fließband gucken. Dennoch ist das Popcornkino, diesen Mischung aus Thriller und Action, Neeson und Collet-Serra werden viele Kinogänger faszinierend finden, handwerklich von der Kamera (Paul Cameron) bis zum Schnitt (Nicolas De Toth) ordentlich gemacht, aber mangelhaft für alle mit mehr Verstand.

Fotoreportage

Mehr Bilder zum Beitrag in der Fotoreportage: Liam Neeson fährt höchste Eisenbahn in „The Commuter“ von Ingeborg Iltis im KULTUREXPRESSO.

Filmografische Angaben

Originaltitel: The Commuter
Land: USA, UK, Frankreich
Jahr: 2018
Regie: Jaume Collet-Serra
Drehbuch: Byron Willinger, Philip de Blasi und Ryan Engle
Kamera: Paul Cameron
Musik: Roque Baños
Schnitt: Nicolas De Toth
Darsteller: Liam Neeson, Vera Farmiga, Patrick Wilson, Jonathan Bank, Sam Neill, Elizabeth McGovern und andere
FSK: 12
Länge: 104 Minuten
Produzenten: Andrew Rona und Alex Heineman

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