Lost in Ostafrika – Annotation zum Roman „Nachleben“ von Abdulrazak Gurnah

"Nachleben" von Abdulrazak Gurnah. © Penguin im Konzern Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Der neue Roman des 2021er Nobelpreisträgers Abdulrazak Gurnah ist ein großer Stoff. Gurnah erzählt uns die Geschichte dreier ostafrikanischer Kinder, die in den Wirren der Kriege versuchen ein anständiges Leben zu führen. Ein Leben im Schatten bösartiger deutscher und britischer Kolonialherrscher aus der Perspektive der Opfer. Seine Sprache ist glockenhell, die Geschichten sind furchtbar und berichten von der Sehnsucht der kleinen Menschen nach ein bisschen Lebensglück. Seine Sätze sind von bestechender Schönheit, er ist niemals moralisierend und verliert die Figuren nie aus dem Auge.

Wer sich auf diesen klugen und zutiefst humanistischen Roman einlässt, erfährt bestürzende Dinge, die manchmal auch zu einem Ausweg führen und einigen Figuren die Möglichkeit eines halbwegs freien Lebens offerieren. Die Schrecken des Krieges und des Kolonialismus verpackt in eine starke Geschichte, unbedingt lesen!

  • Inhalt: 10 von 10
  • Form: 8 von 10
  • Lesesog: 8 von 10
  • Was bleibt: 8 von 10

Bibliographische Angaben

Abdulrazak Gurnah, Nachleben, Roman, 384 Seiten, Originaltitel: Afterlives, Originalverlag: Bloomsbury, London 2020, Übersetzerin: Eva Bonné (Übersetzerin), Bindung: fester Einband mit Schutzumschlag, Format: 13,5 x 21,5 cm, Verlag: Penguin im Konzern Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München, 1. Auflage, 14.9.2022, 384 Seiten, ISBN: 978-3-328-60259-0, Preise: 26 EUR (Deutschland), 26,80 EUR (Österreich) 36,50 SFr

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