Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Nicht zu Unrecht stand das Buch bei Amazon am 7. Juni unter Sozialarbeit auf Platz eins. Subotic war in seiner frühen Karriere nicht für geile Aktionen berühmt, doch irgendwann traf ihn der göttliche Strahl und er gründete eine Stiftung, die den Ärmsten unserer Welt Hilfe zukommen lässt. Das ist löblich und sollte für uns alle selbstverständlich sein, die wir im Goldenen Westen unsere Hintern schön warmhalten.
Subotic über seine Beweggründe: „Mir begegnen oft Menschen, die sagen: So wie du würde ich auch gerne sein. Sie scheinen aber zu verharren in diesem Gedanken des Konjunktivs. Klar, nicht jeder wird eine Stiftung gründen, aber jeder kann handeln und auf seine Art alles geben. Alles zu geben bedeutet auch, Mut zu haben, anders zu sein und etwas zu verändern, in sich und für andere. Nicht nur lokal, sondern global. In dem Buch zeige ich meinen persönlichen Weg auf und erzähle, was mich aufbrechen ließ.“
Wir erfahren im Buch alles über die Flucht seiner Familie aus Bosnien und die weitere Flucht in die USA, als man die Bosnier in der BRD nicht mehr haben wollte.
Subotic über seine Helfer und Tränen: „…Und ich erinnere mich, wie ich einmal sehr bewegt war, weil ich merkte, was die Reise nach Äthiopien mit Menschen aus Deutschland machte, die unsere Stiftung unterstützen. Als sie mir das bei einer Feedbackrunde spiegelten, kamen mir Tränen…“
Es ist ein lesbares Buch und eine Anleitung abzugeben, dafür gebühren ihn und seiner „Aufschreiberin“ höchstes Lob. An die Adresse all der noch nicht aktiven Millionäre aus dem Fußballgeschäft: Gebt ab, das geht auch ohne Stiftung.
Bibliographische Angaben
Neven Subotic, Sonja Hartwig, Alles geben, Warum der Weg zu einer gerechteren Welt bei uns selbst anfängt, 272 Seiten, Verlag: Kiepenheuer & Witsch, Köln, 1. Auflage, 9.6.2022, ISBN: 978-3-462-00233-1, Preise: 22 EUR (Deutschland)