Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Dass die Vereinigten Staaten von Amerika (VSA) alles andere sind als ein Traum und das Imperium, in dem sich ein Tellerwäscher zum Millionär und Saubermann hochreinigen kann, das kann und darf jeder wissen, der es wissen will.
Manchmal reichen dafür ein paar Blicke auf ein paar Bilder, beispielsweise auf die von Tom Haller, statt ein paar Semester am Lateinamerika-Institut (LAI) der Freien Universität Berlin, das die meisten auch nur als Laien verlassen, ohne ihren Gegenstand je auf den Begriff gebracht zu haben, um die VSA auch als 08/15 zu erkennen und zu benennen.
Der Schweizer Tom Haller, geboren 1964, lebt und arbeitet seit 1994 von Zürich aus als freischaffender Fotograf mit Schwerpunkt Porträt und Reportage. Seit 1990 hat er auf Reisen durch die USA auch ein umfangreiches Werk an Landschaftsbildern geschaffen, die uns seinen Blick auf das Gesicht Amerikas zeigen. Aus der Perspektive des Reisenden schaut Haller in die Prärie, auf Berge und in den Himmel, auf Straßen, Wohnhäuser und Motels, Sportarenen, Shops und auf im Niemandsland vergessene Autowracks. Seine Aufnahmen bilden die Verheißung dieser Landschaften und die Grenzen der durch sie angeregten Träume ab.
Die sorgfältig ausgewählten Bilder in diesem Buch – gewissermaßen fotografische Nuggets – erzählen von Aufbruch und Wunsch, von Verfall und Melancholie und damit vom Zustand des Staates und der Stimmung seiner Bewohner. Ausgehend von Tom Hallers Fotografien reflektiert der bekannte Journalist Christian Seiler, auch er ein weit gereister Amerikakenner, die Intentionen des Fotografen, aber auch die Gestimmtheit des Landes.
Bibliographische Angaben
Nuggets, American Landscapes – Reise ins Landesinnere der USA, Fotografien von Tom Haller. Mit einem Text von Christian Seiler, 112 Seiten, 55 farbige Abbildungen, Text Deutsch und Englisch, Gebunden, Format: 28 x 22 cm, Verlag: Scheidegger & Spiess, 1. Auflage, Zürich 2019, ISBN 978-3-85881-602-3, Preis: