Turin, Piemont, Italien (Kulturexpresso). In Turin tobt die Jugend der Welt, das schöne Leben. Musik liegt in der Luft und der Duft von Sonnenschutzcremes. Gesungen wird, gefeiert und also auch getanzt. Dutzende, Hunderte Schlachtenbummler des schön schrägen Musikfestivals, von dem behauptet wird, daß es europäisch sei, hat sich am Fuße der Berge und also in Piemont eingefunden.
Am morgigen Sonnabend steigt das große Finale. Mittenmang Australien und – bis gestern – auch Israel, doch Russen fehlen. Daß die Russländische Föderation der größte Staat in Europa ist und die Russen nach den Deutschen das größte Volk in Europa, das sollte nicht nur nicht vergessen werden, sondern respektiert. Wer meint, diese Russen seien seine Feinde, der möge mit ihnen Frieden schließen. Mit wem sonst? Das keine Russen aus der Russländischen Föderation dabei sind, das ist eine Schande, die sich alle anderen in die Schuhe schieben lassen müssen, aber keine schräge.
In Turin, in Piemont hätte man gerne auch Russen als Gäste und nicht nur „Kleinrussen“ aus der Ukraine.
Der diesjährige ESC findet seit Tagen in Turin statt. Am Dienstag qualifizierten sich die ersten Staatenvertreter und am Donnerstagabend zehn weitere für das Finale am Samstag. Gestern stand erstmals in der Geschichte des Wettbewerbes die Nacht der Nächte unter einem Motto, diesem: A Modern Fairytale / Fairytale of Music.
Im Pala Olimpico moderierten Laura Pausini, Alessandro Cattelan und Mika. Sie werden am 14. Mai ab 21 Uhr die Beiträge aus folgenden Staaten ankündigen:
Uner den Großen Fünf ist bekanntlich die Bundesrepublik Deutschland (BRD), deren Vertreter wie die aus Frankreich, Vereinigten Königreich (VK), Spanien und Italien automatisch für das Finale gesetzt sind. Da auch der Gastgeber stets einen Platz sicher hat und der ESC in Turin stattfindet, werden am Samstag nur Acts aus 25 statt 26 Ländern an der Finalrunde des Wettbewerbs teilnehmen. Alvan & Ahez („Fulenn“) starten für Frankreich, Chanel (31, „SloMo“) für Spanien, Sam Ryder (32, „Space Man“) für das VK und Mahmood & Blanco („Brividi“) für den Gastgeber Italien. Für die BRD wird dann Malik Harris (24), der ein Popstar werden will, mit dem Song „Rockstars“ auf der Bühne stehen. Wenn das nicht schön schräg ist, was dann?
In „T-Online“ (13.5.2022) heißt es dazu: „Im zweiten Halbfinale am Donnerstag konnten sich Jérémie Makiese (21, Belgien) mit „Miss You“, Cornelia Jakobs (30, Schweden) mit „Hold Me Closer“ und Sheldon Riley (23, Australien) mit „Not The Same“ qualifizieren. Ebenfalls mit dabei sind Ochman (22, Polen) mit „River“, Stefan (24, Estland) mit „Hope“, WRS (29, Rumänien) mit „Llámame“ sowie The Rasmus (Finnland), die 2003 mit „In The Shadows“ einen Welthit hatten, mit ihrem Song „Jezebel“. Dazu gesellen sich We are Domi (Tschechische Republik) mit „Lights Off“, die Sängerin Konstrakta (43, Serbien) mit „In corpore sano“ und Nadir Rustamli (22, Aserbaidschan) mit „Fade To Black“.
Im ersten Halbfinale hatten sich Kalush Orchestra (Ukraine) mit „Stefania“, Marius Bear (29, Schweiz) mit „Boys Do Cry“, Rosa Linn (21, Armenien) mit „Snap“, Systur (Island) mit „Með hækkandi sól“ und Monika Liu (34, Litauen) mit „Sentimentai“ einen Finalplatz ersungen. Ihnen schlossen sich zudem Maro (27, Portugal) mit „Sudade, saudade“, Subwoolfer (Norwegen) mit „Give That Wolf A Banana“, Amanda Tenfjord (25, Griechenland“) mit „Die Together“, Zdob și Zdub & Fraţii Advahov (Moldau) mit „Trenuleţul“ und die Sängerin S10 (21, Niederlande) mit „De Diepte“ an.“
Übrigens sind Vertreter aus den folgenden Staaten in der Vorauswahl ausgeschieden: Israel, Georgien, Malta, San Marino, Zypern, Irland, Nordmazedonien und Montenegro. Im ersten Halbfinale hatten sich zuvor bereits die Beiträge aus Albanien, Lettland, Slowenien, Bulgarien, Kroatien, Dänemark und Österreich nicht behaupten können.
In Turin toben wohl nicht alle.