Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Angie Stone wurde nur 63 Jahre alt, als sie am 1. März ‘25 bei dem Zusammenstoß ihres Vans vom Typ Mercedes Sprinter mit einem Daimler-Truck-Lkw tödlich verunglückte. Der Sprinter überschlug sich zuvor. Das geschah auf der autobahnähnlichen Interstate 65, also einer der Straßen, die in den ganzen Vereinigten Staaten in den 50er und 60ern gebaut worden waren, um angeblich nach einem Atomschlag schnell evakuieren zu können. Der Verkehrsunfall ereignete sich im Südstaat Alabama fünf Meilen, also 8 Kilometer südlich von Montgomery. Stone wurde in South Carolina geboren in Columbia. Sie hieß bei der Geburt am 18.12.1961 Angela Laverne Brown. Der Kleinbus überschlug sich und wurde dann von einem 8- oder 9achsigen Sattelzug gerammt. Sie hinterließ zwei Kinder, mit denen sie in Atlanta lebte. Dorthin wollte sie mit ihrer Band zurück nach einem Konzert. Angie Stone war Singer-Songwriterin (Black Diamond), Schauspielerin und Plattenproduzentin. 2024 Hall-of-Fame-Aufnahme.
Die Musikerin Angie Stone
In den späten 70ern wurde sie durch das Hip-hop-Trio „The Sequence“ bekannt. In diesem Genre die erste „Girl group“, falls diese Bezeichnung hier zutrifft. Jedenfalls bestand „The Sequence nur aus Frauen. „Funk You up“ wurde 1980 ein Hit.
Ihr erstes Soloalbum „Black Diamond“ brachte sie 1999 heraus. Diamond, zu deutsch Diamant, ist der Name ihrer Tochter, die etwa 14 war bei Erscheinen der Platte. Ihr Sohn, ein Musikerkind, wurde im Jahr zuvor geboren.
Ihre zweite Langspielplatte 2001 heißt „Mahogany Soul“. In den Niederlanden holte sich Angie Stone für beide eine Goldene Schallplatte.
In den Vereinigten Staaten von Amerika, ihrer Heimat, gewann sie ebenfafls zwei Goldene Schallplatten, in England sogar 3.
Die 90er brachten sie in das R&B-Trio Vertical Hold („senkrechter Halt“).
Auch der Song „Seems You’re Much Too Busy“ zeitigte Erfolge.
Das sind nur Schlaglichter einer langen Karriere.
Die Filmschauspielerin
Angie Stone spielte in einem Dutzend Filmen mit. Angefangen 2002 mit „Hot Chick“ über „The Fighting Temptations“, „Caught on Tape“ (2008), „Pastor Brown“, „School Gyrls“, „Baby’s Mama Club“, „The Wonder Girls“, „A Cross to Bear“, „Dreams“, „Ride Along“ und „To Love the Soul of a Woman“ 2016 bis zu ihrem letzten Streifen „Entanglement“ 2021. Da mimte sie die „Sadie“.
Fernsehauftritte
hatte Angie Stone mindestens 7 zwischen 2000 und 2023. Viermal davon als sie selbst und je einmal als Daria Mason, Octavia (in der Serie „Lincoln Heights“ und Margaret (in „Heaux Phase“ 2023).
Doch trat sie auch auf der Bühne auf. So 2003 in „Chicago“ als Big Mama Morton, als Mutha 2011 im Theaterstück „Loving Him Is Killing Me“ und 2013 als Victoria Davis in „Love Lies“.
Preise und Nominierungen erhielt Angie Stone auch: „Black Diamond“ zum Beispiel bekam Gold von der RIAA, der Recording Industry Association of America. Das Lied „No more Rain (in this Cloud)“ gab es als Single. Dreimal war Angie Stone für einen GRAMMY nominiert. Zweimal gewann sie 2000 einen Soul Train Lady of Soul Award. Einmal wurde sie mit dem Edison-Preis ausgezeichnet, und zwar für „Stone Love“.
Die Mutter Angie Stone
Ihre Tochter Diamond (*1984) stammt aus der Ehe mit Rodney Stone, bekannt als Lil‘ Rodney C! Ihr Sohn Michael D’Angelo Archer II (*1998) ist aus der Beziehung mit Soulsänger D’Angelo.
Die Route, der Fahrtweg. Der Überschlag mit Zusammenstoß
ereignete sich ziemlich genau auf halbem Wege. Es wäre der Rückweg mit ihrer Band nach Atlanta in Georgia, dem US-Bundesstaat am Atlantik, gewesen. Georgia ist der Bundesstaat nördlich von Florida. Atlanta liegt im Inland, von Atlanta wären es mit dem Auto etwa 420 Kilometer zur Atlantikküste. Doch die Angie Stone einschließenden neun Personen im Sprinter wollten nach einem Konzert in Mobile zurück nachhause. Mobile liegt an der anderen Küste, dem Golf von Mexiko, den Donald Trump umbenennen möchte. Angie Stones Auftrittsort Mobile ist eine Ölstadt in Alabama mit einem wichtigen Hafen.
Der Staat Georgia mit Atlanta, wo sie hinwollten, liegt zwischen South Carolina im Osten, wo Angie Stone geboren wurde, und Alabama im Westen, wo ihr letztes Konzert stattfand. (Im Norden grenzt Georgia an Tennessee.)
Der Weg der Band führt von Mobile schnurstracks nordöstlich nachhause, nämlich über die I-65 bis Montgomery. Dort knickt dann die I-65 halblinks nach Birmingham (nach Norden) ab. Der erste Abschnitt sind etwa 168 Meilen oder 270 Kilometer, der zweite, der nicht mehr gefahren wurde, etwa 161 Meilen oder 260 Kilometer, als etwa genauso weit. Man fährt jeweils etwa 2 Stunden 22 Minuten, insgesamt also ohne Pause 4dreiviertel Stunden von Mobile bis Atlanta, mit Pause mindestens fünf.
Da ist genau auf halber Strecke da sich der tragische, tödliche Unfall noch fünf Meilen südlich von Montgomery zutrug.
Montogomery ist die Stadt, in der die Bürgerrechtlerin Rosa Parks aus Tuskegee 1955 mit dem Bus fuhr
Montgomery wurde berühmt durch den Kampf um die Bürgerrechte, der sich erneut entzündete und in den 60ern auch unter John F.Kennedy zuspitzte durch Rosa Parks aus Tuskegee in Alabama, die am 1. Dezember 1955 ihren Platz im Bus nicht für einen Weißen räumen wollte.
Tuskegee liegt übrigens nur 64 Kilometer östlich von Montgomery an der Interstate 85 und liegt genau auf dem Weg, den man üblicherweise von Mobile kommend ab Montgomery nach Atlanta nehmen würde und den die Musiker wohl auch genommen hätten, wenn ihnen nicht der Verkehrsunfall dazwischen gekommen wäre.
Angie Stone war Typ-II-Diabetikerin und engagierte sich zusammen mit dem Comedy-Schauspieler Anthony Anderson in dem F.A.C.E Diabetes(Fearless African-Americans Connected and Empowered)-Programm, das Afroamerikanern bzw. PoC (People of Colo(u)r) helfen sollte, ihr Diabetesrisiko zu verstehen und zu steuern.
Angie Stone in der Hall of Fame
Der tragische Verkehrsunfall beendete das Leben von Angie Stone abrupt und unerwartet. Der Platz in der Women Songwriters Hall of Fame (WSHOF) bleibt ihr erhalten. Er wurde ihr im Juni 2024 zugestanden. Die WSHOF gibt es seit vier Jahren. Die Eröffnungsfeier fand im National Museum of Women in the Arts statt. Das Musuem befindet sich in der Hauptstadt der Vereinigten Staaten: New York Ave NW 1250, Washington, D.C., U.S. Gründerin ist Dr. Janice McLean DeLoatch.
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