Bad Kissingen, Deutschland (Kulturexpresso). In der Kreisstadt Kissingen mit dem Zusatz Bad gab es „beim Festakt zur Verleihung des Titels Unesco-Welterbe“ an die Regierenden der Stadt eine kleine Arbeitskampferöffnung und also eine Aktion. Nein, es ging nicht um die Inflationierung von Vergaben der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur genannten Veranstaltung, sondern um Lohnerhöhungen.
Mitglieder der Staatsbad Philharmonie Kissingen seien laut Pressemitteilung der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) vom Freitag, den 30.7.2021, an diesem Tag in „den Arbeitskampf“ eingestiegen. Zitat: „Sie musizierten in Streikwesten und verteilten im Anschluss Flyer vor dem Max-Littmann-Saal.“ Mit der englischen Witzigkeit werden Flugblätter gemeint sein und die Westen? Gelbwesten“, allerdings mit dem Begriff Streik versehen.
Wenn Musiker allerdings musizieren, dann sollten sie das nicht streiken nennen. Sie geben sich damit der Lächerlichkeit preis.
Das mit „der jahrelangen Hinhaltetaktik des Arbeitgebers, der ihnen seit 2018 einen Tarifvertrag verweigert“, wie Gerald Mertens, Geschäftsführer der DOV gesagt haben solle, das ist wohl wahr. Mertens weiter: „Wir fordern Oberbürgermeister Dirk Vogel und Kurdirektorin Sylvie Thormann auf, sich mit uns als Gewerkschaft an einen Tisch zu setzen, damit endlich faire Einkommen und Arbeitsbedingungen ausgehandelt werden.“
Die setzten sich jedoch an einen anderen Tisch.
Daß „die Staatsbad Philharmonie Kissingen … als meistspielendes Ensemble der Welt mit 727 Auftritten pro Jahr im Guiness Buch der Rekorde“ stehe, auch das fällt auf die Lohnarbeiter („die 13 Mitglieder werden wesentlich schlechter bezahlt als in Deutschland üblich“) zurück. Sich erst ausbeuten lassen und dann jammern, dabei flöten und tröten und so weiter und so fort. Man könnte weinen, wenn das nicht zum Lachen wäre.