Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Ob der bereits mehrfach ausgezeichnete Film „The Tale“ von Jennifer Fox auch einen Emmy in der Kategorie „Bester Fernsehfilm“ abräumt, das wissen wir nicht, aber immerhin können wir mitteilen, dass die Koproduktion von ZDF und ARTE nominiert wurde für den Emmy Award wie auch die Schauspielerin Laura Dern als „Beste Hauptdarstellerin – Miniserie oder Fernsehfilm“.
Immerhin gilt der Emmy als der wichtigste Fernsehpreis der Vereinigten Staaten von Amerika, wo das Niveau in der Glotze allerdings noch mieser ist als in deutschen Landen. Ausnahmen bestätigen die Regel.
„The Tale“ basiert auf einem Schulaufsatz von Fox als 13-Jährige. Später schrieb sie angeblich über fünf Jahre das Drehbuch und führte Regie. Dern spielt in dem Stück die erwachsene Fox, die sich, nachdem ihre Mutter (Ellen Burstyn) sie mit ihrem alten Schulaufsatz konfrontiert, auf eine Recherchereise in die eigene Vergangenheit begibt. Wider erwarten stellt sie fest, dass ihre Erinnerungen an ihre erste Liebe nicht die Wirklichkeit und Wahrheit sind, sondern Einbildungen, um Erlebtes zu verdrängen.
Das Spielfilmdebüt von Jennifer Fox, das am 20. Januar 2018 auf dem Sundance Film Festival in Utah Weltpremiere hatte, ist ihre Verarbeitung und Auseinandersetzung mit sexuellem Missbrauch in ihrer Kindheit. Neben Laura Dern spielen vor allem Isabelle Nélisse, Elizabeth Debicki, Jason Ritter und Ellen Burstyn in diesem Drama mit.
Die Verletzlichkeit der gespielten Figuren geht unter die Haut. Die Verführung und Vergewaltigung der 13-Jährigen ist schwer zu ertragen. Dass bei den Vergewaltigungsszenen Zuschauer den Kinosaal verlassen, das ist verständlich.