
Berlin-Friedrichshagen, Deutschland (Kulturexpresso). Die Videonale findet im Kino Filmtheater Union in Berlin-Friedrichshagen im Berliner Bezirk Köpenick statt, dieses Jahr stieg das Filmfest zum 28. Mal. Die Videonale 2025 hatte noch einen Gewinner mehr als üblich, weil bei einem der drei Publikumspreise je exakt 60 Stimmen auf zwei Streifen entfielen. Film 23, BYE-BYE Zweiraumwohnung von Frieda Wieczorek wurde als letzter gezeigt. Drei Pausen passten ins Programm, das dadurch in meist je 6 Filme hintereinander aufgeteilt wurde. die mittlere Pause war 20 Minuten zur freien Verfügung, die anderen beiden dienten Mitteilungen und anderem Bühnengeschehen im Alten Saal, der zwei Etagen mit 143 Plätzen hat. Weitere Säle sind der Kleine Saal mit 65 und der Neue Saal mit 87 Sitzplätzen. Dort fand zeitgleich das übliche Kinoprogramm statt wie „Kundschafter des Friedens 2“. Friedenskundschafter fanden sich auch im Saal zuhauf für Inklusion und sonst viel Feines. Das Union ist im nach Friedrich benannten Friedrichshagen.
Das wiederum enthält den Wortstamm Fried wie bei Erich Fried, dem Dichter, gleichbedeutend mit Friede und Frieden. Auch Frieda Wieczorek, die noch nicht 18jährige Regisseurin von BYE-BYE ZWEIRAUMWOHNUNG, ist nach dieser fabelhaften Einrichtung benannt, die allen nützt außer den Waffenfabrikenbesitzern, den eigentlichen Querulanten und Quälern. Auch der Geist von Rouanet war für den Frieden und tat etwas dafür. Er schoss nämlich nicht, sondern desertierte aus Napoleons Armee, die am 24. Oktober die Stadt Charlottenburg eingenommen hatte. Der dort und im Berliner Schloss residierende König Friedrich Wilhelm, es war schon der III., floh. Ach. N-ach Preußen in die nördlichste Stadt. Memel. (Charlottenburg und Berlin waren in Brandenburg gelegene Städte. Preußen ein Herzogtum an der Ostsee mit Königsberg, wo sich der König krönte und dann seine Frau Charlotte, und der Stadt, nach der der Tilsiter so heißt, was noch wichtig werden wird.)
Das Union in Friedrichshagen, und der Geist von Rouanet

In Friedrichshagen gaben die meisten Handzeichen, dass sie aus Berlin aus der Umgebung seien (Beeskow, Fürstenwalde an der A12). Trotzdem war das Kino ausverkauft. Die Zeitschenkerin war nicht da und auch sonst niemand vom gleichnamigen Film, der in Mainz spielt und von einer westdeutschen Institution gefördert wurde. Später am Abend erklärte Dave, der Rekord-Regisseur, Dani, der Dame, die alles organisierte und alle Streifen ansah zusammen mit Antonia und Christiane und dann die Ansage machte, welche gezeigt würden im Februar ’25 an Ultimo (dem letzten Tag des Monats) auf der Viennale, äh, Viedonale, verflixt, Videonale, so jetzt ham wa’s, puhhh…
Also Dave erklärte Dani, die die 23 Filme herauspickte, die am 28. auf der 28. Videonale gezeigt wurden – eine sogenannte Kongruenz der Ordnungszahl der Festivals und des Februarmonats, können Sie gleich wieder vergessen – dass die „Zeitschenkerin“ zwar nicht gewann, weil für den Film 30.000 Euro zur Verfügung standen (nicht nachgemessen) und für seinen etwa 10,- – Zitat (Summe nicht nachgemessen).
Aber die Wahrscheinlichkeit stieg dadurch so erheblich, dass der Film eben doch von der JURY und mehrheitlich vom Publikum zum Sieger erklärt wurden. Die dreiköpfige JURY vergibt den Großen Preis der Jury. Das Publikum wählt bei nicht TÜV-geprüften Standards, die nicht an die der deutschen Bundestagswahl heranreichen, die es der Friedenspartei BSW (Bündnis Sarah Wagenknecht) schwer machen werden, bei einer möglichen Klage vor einem hohen bundesdeutschen Gericht eine Neuwahl zu erreichen wegen der zu kurzen Wahl-Anmeldezeiten bei Hunderttausenden Auslandsdeutschen.
Die 28. Videonale, Union und das BSW
Wäre das BSW in den deutschen Bundestag eingezogen – Frau Wagenknecht war ja schon drin, also MdB – hätten die drei Parteien, die sich selbst demokratisch nennen, miteinander koitieren müssen. Nein, Moment … Koala … koaloieren, koalieren. Das wäre lustig gewesen, die drei Parteien, die behaupten, sie seien die einzig demokratischen und würden deshalb mit den anderen demokratischen Parteien, die vom Volk ins Parlament gewählt wurden, keine gemeinsame Sache machen, in einem Boot. Filmreif!
Zwar spricht die Union – Worterklärungen im nächsten Absatz, damit der falsche Name „der Partei“, der Fußballverein in Köpenick, der auch in einem Film vorkam, und das Kino nicht verwechselt werden – beim anderen Bündnis, dem ohne Sarah Wagenknecht, dem Bündnis ’90 – nicht von einer undemokratischen Partei. Trotzdem wollte „die Union“* nicht mit dem Bündnis ’90 koalieren. (Jetzt haben wir’s.) Denn dann hätten Sie und ich, die Bürger dieser Republik, ja noch weniger Union gewählt.
Denn niemand wollte mehr, das es so weiter geht wie bisher. Und das Bündnis ’90 war, wie das B. S. Wagenknecht jetzt, eine Friedenspartei. Das wurde mit Joschka Fischer und der Zerstörung der Yugo-Fabrik und Jugoslawiens anders. Heute steht das 1990er Bündnis ganz vorn an der Front der Waffenlieferanten. Trotzdem wollte ‚die Union‘ keine Union mit diesem Bündnis, obwohl der Mann an der Spitze versprach, am 1. Tag seiner Machtübernahme todbringende Taurusraketen aus „Teutschland an die Ostfront“ zu liefern. Tja.
Zum BSW kommen wir später an anderer Stelle filmbedingt noch. Dem Bündnis jedenfalls fehlten nur etwa soviel Stimmen, wie in einer halben Kleinstadt wohnen, um in der Bundestag einzuziehen. Wegen der halbdemokratischen Fünf-Prozent-Hürde. In Israel gab es eine Hürde von 2%, seit einem Jahrzehnt sind es dort 3,25%, weil man den drei bis dahin regelmäßig im Parlament vertretenen arabischen Parteien den Einzug erschweren wollte. Israel scheint demokratischer zu sein.
*Exkurs Union – Worterklärungen
„Die Union“ heißt es oft. Im Fernsehen meinen die dann die Unionen, oder die Union der Christlich-Demokratischen Union mit der Christlich-Sozialen Union. Denn das sind ja zwei Parteien. Im Dortmund prangt unweit des Hauptbahnhofs auf einem mittelhohen Gebäude ein großes „U“. Tatsächlich steht das nicht für U-Bahnhof, außerdem ist es gelb, nicht blau. Es steht auch nicht für einen Fußballverein, obwohl es da die berühmte Borussia gibt, und deren Farbe ist auch gelb. Aber die Fans sehen zurzeit eher schwarz. Es handelt sich um das U für Union einer Brauerei. Die wird aber nicht mehr so genutzt wie früher.
Vom Dortmunder Union zur Berliner Union. Nicht die im Abgeordnetenhaus, dem Parlament. Da gibt’s auch eine. Nein, in dem Bezirk, in dem das Kino Union in der Bölschestraße ist, Köpenick, gibt es auch einen Bundesligafußballverein. Und der heißt … richtig! Sie ahnen es. Der heißt Eisern. Oder so ähnlich. Und er war auch Thema in einem der vorgeführten Filme, Unterthema Barrierefreiheit. Na gut. Es gibt noch andere Berliner Fußballvereine. Einer ist in der zweiten Liga der Herren. Irgendwas mit Her… und das ist es ja auch eine hin und Her, mal 1. Liga, mal zweite, und statt dankbar zu sein, will man ganz nach oben, zu dem Champignons.
- Fortsetzung folgt –
Dem BSW-Film – Auflösung später – fehlte eine unbekannte Zahl von Stimmen, um mit einem Geldpreis bedacht zu werden. Die JURY vergibt nur einen Preis, den Grand Prix oder Großen Preis. Einen Geldpreis. Das Publikum vergibt in den drei Rubriken „Amateur“, „Profi“ und „U18“ – für unter 18jährige Filmemacher – je einen Geldpreis. Die U18 ist, wie gesagt, keine U-Bahnlinie. Soviel hat selbst Berlin nicht, die größte deutsche und Hauptstadt. Die U7 ist immerhin die längste der Republik. Der Bundesrepublik. Deutschlands. Nur in der „Kategorie“ der jungen Filmmacher gibt es eine Goldmedaille. 59 Stimmen waren für den Geist den Deserteurs, 60 für BYE-BYE.
Da trudelte die letzte Stimme ein – und siehe da, bei U18 stand im gelben Quadrat (für Filme junger Macher) nicht die „23“. Bye-Bye für die einzige Medaille an Frieda. Ein Herr aus Beeskow, der die Macher-AG betreut, erhielt auch eine Goldmedaille umgehängt, die er weitergeben wird, wie uns versichert wurde.
Um 23 Uhr waren die Beeskower Schüler wohl schon im Bett. Vielleicht reichte das Taschengeld auch nicht für die Anreise. Obwohl es möglicherweise höher ist als Dave Lojeks Filmbudget. Oder sie hätten es (garantiert!) nicht bis 24 Uhr nachhause geschafft. Oder oder.
Beeskow liegt wie Fürstenwalde Richtung Oder. Von Berlin oder Friedrichshagen aus gesehen südöstlich (also auf der genordeten Karte rechts unten; heute sind fast alle Landkarten genordet, früher war das anders). (Fürstenwalde eher rechts.)