![Allée Marc Chagall in Paris XIII. Foto: Chabet01, CC BY-SA 4.0, Ort und Datum der Aufnahme: Paris, 18.7.2021](https://kulturexpresso.de/wp-content/uploads/2025/02/Plaque-Allee-Marc-Chagall-Paris-XIII-FR75-2021-07-18-Foto-Chabet01-CC-BY-SA-4.0-P2400-696x512.jpg)
Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Saarbrücken lockt aktuell Reisende aus ganz Europa zu einer einzigartigen Ausstellung mit dem Titel „Marc Chagall – Die heilige Schrift“. Behandelt werde das weitgehend nicht so bekannte, jedoch bedeutende Schaffens- und Lebenswerk des weltberühmten russisch-französischen Malers jüdischer Religionszugehörigkeit, mit 120 seiner Illustrationen der Heiligen Schrift (Altes Testament).
Besucher dürfen sich seit dem 23.11.2024 und noch bis zum 13.4.2025 auf eine Reise in die biblische Welt der Patriarchen und Matriarchinnen, Königinnen und Könige, tapfere Frauen, Helden, Richter, Propheten usw. begeben.
Die Bibel galt Marc Chagall (1887-1985, Geburtsname: Moische Chazkelewitsch Schagal) als „reichste poetische Quelle aller Zeiten“, die ihn von früher Kindheit an inspirierte und seine Kunst zeitlebens „mit der Vision des Weltschicksals erfüllte“. Mit Meisterwerken aus vier Jahrzehnten gibt die Ausstellung einen Einblick in den Reichtum der Darstellungen, die Chagall aufgrund der biblischen Erzählungen entwickelte. Phantasmen, autobiographische Erlebnisse verbinden sich mit Sakralem.
1930 begann Chagall mit den Illustrationen zu einem Projekt, die gesamte jüdische Bibel zu illustrieren. Aufgrund des Zweiten Weltkrieges und seiner persönlichen Fluchtgeschichte konnte er das Werk erst 1956 beenden. Bis in seine 70er Jahre hinein arbeitete er unermüdlich weiter an dem Sujet: Paradiesdarstellungen, biblische Frauen und ihre Taten. Auch war es ihm ein Anliegen, der „männlichen“ Bibel eine „weibliche“ mit Darstellungen von Sarah, Ruth und Esther – mit sensibler Farbstimmung – folgen zu lassen.
Der abschließende Themenkreis der Ausstellung widmet sich dem Exodus, der Geschichte des Auszugs des Volkes Israel aus Ägypten. Chagall widmet diesem Exodus eine zweite Graphikfolge.
Die Ausstellung wurde in Kooperation mit der Synagogengemeinschaft Saar realisiert. Ein reichhaltiges, gemeinsam von Museum und Synagogengemeinde entwickeltes Vermittlungsprogramm dienen dem Verständnis von Chagalls Kunst.
Eine bemerkenswerte Ausstellung, die den Hintergrund des Lebenswerks Marc Chagalls verdeutlicht und erhellt.
Hinweise:
Im Anschluss an den Ausstellungsbesuch empfiehlt sich ein Besuch des dem Museum angegliederten Bistro Kunstherz.
Saarlandmuseum – Moderne Galerie
Adresse: Bismarckstraße 11-15, 66111 Saarbrücken
Öffnungszeiten: Dienstags bis sonntag von 10 Uhr bis 18 Uhr, mittwochs von 10 Uhr bis 20 Uhr
Eintrittspreise: Normal 10 Euro, ermäßigt 7 Euro
Anmerkung:
Siehe auch die Beiträge
- Warum nicht „Marc Chagall 2025“ an den Nagel hängen? von David von Linz
- Ein Dutzend Meisterwerke von Marc Chagall in einem 2022er Weingarten-Wandkalender von Ole Bolle
im KULTUREXPRESSO.
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