Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Erzähl doch mal, Philipp, von Augustinermönchen, die verschwörerisch Luthers neue Lehre dem Herzberger Landvolk predigten. Welche mutig, ja heldenhaft, zu den ersten Geistlichen zählten, die den Laienkelch reichten und damit ein zugiges Plätzchen auf dem lodernden Scheiterhaufen riskierten. Erzähl doch mal von dem ratlosen Lehrer, dem du eine eigene Schulordnung in die Hand gabst. Oder von den Herzberger Stadtvätern, die die Altherzberger Kirchenschätze gierig zu Geld machten. Vergiss auch nicht die Calvinisten, die am Stadtrand von Herzberg blutige Scharmützel provozierten…
Mit Luther und Melanchthon unterwegs in Herzberg stellen 35 Autoren ihr Wissen und ihre Sichtweisen auf die Reformation in und um Herzberg (Elster) vor. Sie beleuchten Fakten, Akteure, Ereignisse und Legenden. Sie beleben Erinnerungskultur, indem sie über Geschichte berichten. Sie zeichnen eine bunte Collage gelebter Lutherkirche – fünfhundert Jahre in Wort und Bild. Herzberg im Elbe-Elster-Zweistromland war ein erster Testfall der Reformation. Wäre hier die Reformation ins Stocken geraten, hätte sie ihre weltumspannende Wirkung nicht erreicht. Mehr Hintergründe liefert das Buch „Mit Luther und Melanchthon unterwegs in Herzberg – Beiträge zum 500-jährigen Reformationsjubiläum“ von Ulf Lehmann.
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Ulf Lehmann (Herausgeber), Mit Luther und Melanchthon unterwegs in Herzberg – Beiträge zum 500-jährigen Reformationsjubiläum, Festeinband, 180 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Verlag: BücherKammer, 1. Auflage 2016, ISBN: 978-3-940635-51-8, Preis: 19,95 EUR (D) (Gefördert mit Mitteln des Landkreises Elbe-Elster und der Sparkassenstiftung „Zukunft Elbe-Elster-Land“)