Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Grüne Woche 2024 ging vom 19.-28. Januar 2024. 275.000 Messebesucher wurden wohl gezählt. Ohne den Lokführerstreik, der nicht nur die Anreise aus der Ferne betraf, sondern auch die Regionalbahnen des Nahverkehrs und besonders die Berliner S-Bahn, die weit nach Brandenburg hineinfährt üblicherweise, wären die Zahlen GARANTIERT größer gewesen.
In der Schnelle – die Messe Berlin unter dem Funkturm und damit die Internationale Grüne Woche wurde, wie alle anderen (bis auf sehr wenige Ausnahmen) vom Streik überrascht – wurden „Behelfsbrücken“* gebaut. Keine Eselsbrücken. Die GDL informierte erst knapp 2 Tage vorher. Das Personal der Grünen Woche 2024 (bzw. der Messe Berlin) wollte genau informieren, wie man mit Bus und U-Bahn zur Messe kommt, da nun Bahn und S-Bahn nicht mehr kamen.
Dabei war die Grüne Woche schon in die Proteste der deutschen Bauern hineingeraten. 4 bis 6 Euro erhalten die Landwirte, ob nun angestellt oder selbständig im Mittelstand, Rabatt auf eine Eintrittskarte. Viele kamen mit dem Traktor – um zu protestieren gegen Dieselverrechnungsänderungen, Steuern, Bürokratie und anderes. Der 15. Januar ist ein festes Datum der Demonstration für bessere Ernährung und bessere Landwirtschaft. Nicht nur die wichtigsten in der Lebensmittelherstellung, die Landwirte, sondern auch Imker, Förster und andere reisen Mitte Januar zum Brandenburger Tor.
Durch die Traktoren war das Messegelände am Funkturm in Charlottenburg (-Wilmersdorf) häufiger auf den Fernsehbildschirmen zu sehen als sonst.
Verkehr war für die Grüne Woche 2024 ein Thema
Die Trecker behinderten dabei teilweise den Verkehr. Und machten es es für Besucher der Grünen Woche 2024 schwer.
Oder zumindest schwerer, sie mit dem Auto oder Bus zu erreichen. Als am Montag, den 22. Januar 2024 die Hiobsbotschaft eintraf, dass die Lokführer der GDL die DB bestreiken würden ab Mittwoch 2 Uhr – die Grüne Woche 2024 war gerade einmal vier Tage alt – war Holland in Not. Obwohl wie immer viele niederländische Betriebe Charlottenburg besuchten wegen der Messehallen.
*Die Internationale Grüne Woche 2024 beziehungsweise die zuständigen Mitarbeiten setzten in aller Eile Nachrichten ins Internet, wie man ohne S-Bahn anreisen können. Menschen machen Fehler. In der Eile noch mehr. So setzten sie auf der Website unter der Überschrift „So kommen Sie während des Bahnstreiks zu uns“ die relevanten BVG-Linien. Zwei U-Bahnlinien und 4 Buslinien. Eigentlich ein Metrobuslinie (M49), eine Expressbuslinie (X34) und zwei Buslinien, den 139er von Spandau Werderstraße bis S Messe Nord/ ICC und den 143er.
Dabei sind für die Busse auch die U-Bahnhöfe aufgeführt, an denen sie halten. Allerdings gerieten Fehler hinein. Also Vorsicht beim nächsten Streik zur nächsten Messe – die Gewerkschaft Verdi will für die Busfahrer auch mehr Lohn – , den vielleicht werden die Daten ja wieder so, wie sie sind, übernommen.
Verkehr gut erklärt, doch im Detail teils verkehrt
Hier also die Berichtigung kleiner Unrichtigkeiten: die Buslinie 143 verkehrt zur Messe. Richtig. Sie hält sogar mehrfach dort: Am Osteingang unter dem großen Vordach der Gebäudebrücke zum ICC und am Haus des Rundfunks gegenüber von Halle 19 (Messe Nord).
Als „U-Bahnhöfe auf der Strecke“ sind beim 143er ein halbes Dutzend erwähnt. Dabei blieben die Richtigkeit bei zwei U-Bahnhöfen (33%) auf der Strecke. (Der Bindestrich bei „U-Bahnhöfe“ blieb gleich ganz auf der Strecke, durchgehend.)
Der U-Bahnhof Fehrbelliner Platz wird von der Buslinie 143 gekreuzt, dort fährt allerdings nicht nur die U-Bahn-Linie 3, wie richtig angegeben, sondern auch die Linie 7, die vergessen wurde.
Die beiden Bushaltestellen davor, wenn man vom U Berliner Straße zur Messe fährt, heißen „U-Bahnhof Blissestraße/ Uhlandstraße“ und „U-Bahnhof Blissestraße„. Auf dem Nachhauseweg von Messe und ICC Richtung Schöneberg gibt es nur eine Haltestelle statt zwei, sie heißt ebenfalls „U-Bahnhof Blissestraße/ Uhlandstraße“.
Auf der Website der Grünen Woche 2024 ist nun als U-Bahnhof angeben: „U Blissestr./Uhlandstr. (U3)„. Das ist doppelt falsch und irreführend. Ohne Ortskenntnis können solche Fehler passieren. Wehe dem, der zum Bahnhof Uhlandstraße fährt und dort auf den 143er wartet. Da kann er lange warten. Sie auch. Der Bus wird nie kommen. Der U-Bahnhof heißt einfach nur Blissestraße. Das ist das eine. Und die U-Bahnlinie, die diesen Bahnhof ansteuert, ist die U7. Nur diese.
Es gibt auch einen U-Bahnhof Uhlandstraße, der liegt am Kurfürstendamm, aber nicht am 143er. Und U Uhlandstraße liegt an der U1.
Da die Uhlandstraße vom Norden in Charlottenburg bis in den Süden in Wilmersdorf recht lang ist, verbindet sie viel Bus- und U-Bahn-Linien. Zum Beispiel liegt der U-Bahnhof Hohenzollernplatz der U3 an der Uhlandstraße Ecke Hohenzollerndamm. Der U-Bahnhof Uhlandstraße liegt aber nach wie vor an der U1, wie gesagt.
Nach der Grünen Woche ist vor der Grünen Woche
Wer steckt im Detail? Jedenfalls gut gemeint, in der Not der schlechteren Erreichbarkeit den Hinweis geben zu wollen, an welchen U-Bahnhöfen und welchen Linien die Busse halten.
Nach der Grünen Woche 2024 ist vor der Grünen Woche (2025). Wünschen wir uns eine friedliche, Verbotsgesetz-freie und streikfreie Internationale Grüne Woche 2025.
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