Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Das Gedicht zum Streik (der Lokführer bei der Deutschen Bahn). Exklusiv. Erstmal nur an dieser Stelle. Eine Erstveröffentlichung.

„Es ist soweit – 6 Tage Streik. Sechs Tage rennen, sechs Tage flennen. Dazu jetzt 6 Strophen, die sind nicht für den Ofen; denn sie sind nur online. Streik – man könnte schrei’n!

24 Zeilen, während Sie zum Busse eilen, an Haltestellen weilen; sich zwischen andre keilen.

Stadt Bahn und Stadtbahn U-Bahn fah’rn, das scheint uns plötzlich toll, wär’s nur nicht so voll. Ein Lob auf Hans und Odeg, es sei denn vor der Nas‘ weg. S bleibt wen’ger Zeit zum Pennen, dafür mehr zum Rennen.

Grad‘ kein‘ Bock auf Lokführer, lieber mit dem Wok führ‘ er

den Berg hinab im frischen Schnee, stattdessen Alltag – oh weh (oh weh).

Im Bahnhof der Fahrstuhl bewegt sich noch fort, senkrecht, aber am selben Ort.

Einer sagt: der Fahrstuhl kommt jetzt schneller. Da wird bei ’nem andren die Mine heller:

„Ja, der Streik ist gar nicht so schlimm!“ Da grunzt ’ne andre – ihr fehlt das Wort …

Sicher ist: ihr war nicht zum Scherzen! „Sch …“ fand sie alles – und das von Herzen!

Das war zwar ein Gedicht zum Streik, doch noch nicht Das Gedicht zum Streik,

das folgt jetzt gleick:

Das Gedicht zum Streik

Lokführerstreik bei der Bahn

Viele nennen es – Wahn.

Kaum einer kommt pünktlich an

Fahrgäste macht das wirklich nicht an!

Wie dann jetzt noch reisen?

Auf ganz verschiedne Weisen …

Erstmal Türschloss enteisen!

Gesichtszüge entgleisen.

Es leidet jetzt der Pendler,

dabei gibt sich Müh‘ er

es leiden auch die Händler

Geschäfte schließen früher.

Das Streikrecht ist ein Grundrecht –

Doch wir sagen Euch: Es nervt echt!

Ihr macht es uns nicht recht,

Wie ihr Ford’rungen verfecht’t.

Im Moment ist es zuviel!

Wir müssen an unser Ziel.

Was bringt hier die Wende?

Das baldige – Ende!

Wieder fährt fast nix heut‘!

Sauer sind drum die Leut‘.

Es schimpft der Mensch, das Klima schreit,

Zu Fuß ist es zum Ziel zu weit!

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