Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Noch ist nicht Bloomsday, aber am Freitag, den 19. Januar, um 19 Uhr im Deutschen Theater (DT) in Berlin die Premiere von Ulysses.
Sebastian Hartmann (Regie, Bühne) greift unter der Dramaturgie von Claus Caesar auf das Werk des Iren James Joyce von 1922 zurück, der sich an Homers Odyssee entlanghangelte, um die Irrungen und Wirrungen des Leopold Bloom durch das Dublin des 16. Juni 1904 zu schreiben.
Dazu teilt das DT mit, dass Joyce „umstandslos … Ebenen übereinander“ schichten würde. Er würde in seinem Jahrhundertbuch der Weltliteratur „zwischen verschiedensten Sprachregistern, Stilen und Diskursen, verstrickt das Zischen gebratener Nieren mit Shakespeare-Diskussionen mit dem Friedhof mit dem Bordell“ wechselt. Zitat: „Ein Jahrhunderttext, der die Figuren, von denen er spricht, erst hervorbringt, multiperspektivisch in sich gebrochen, und dadurch nicht nur erfahrbar macht, dass Sprache mehr ist als Abbildung und Information, sondern zugleich die Möglichkeitsbedingungen gegenwärtiger Subjektivität in den Blick bekommt.“
Offensichtlich darf man sich auf etas gefasst machen, dass bestimmt bis zum Bloomsday vorhält. Nix wie hin in Hartmanns Ulysses, in dem Edgar Eckert, Manuel Harder, Daniel Hoevels, Judith Hofmann, Benjamin Lillie, Ulrich Matthes, Bernd Moss, Linda Pöppel, Birgit Unterweger, Cordelia Wege und Almut Zilcher in Kostümen von Adriana Braga Peretzki spielen sollen, und dann scheiß auf den St. Patrick’s Day, aber voll!