Leipzig, Deutschland (Kulturexpresso). Es ist wohl eher ungewöhnlich, dass eine Ärztin ihre Praxis aufgibt, um sich ganz der Kunst zu widmen. Es ist ungewöhnlich, aber es passiert manchmal. Und Dr. Katharina Zönnchen ist es passiert. Seit ihrer Jugend ist sie beseelt vom künstlerischen Tun. „Ich habe immer parallel gemalt“, betont die Leipzigerin, die Medizin studiert hat und sich bei professionellen Malern ständig weiterbilden ließ. Auch in ihrer Praxis habe sie Kunsttherapie angeboten.

„Jetzt bin ich Vollzeitkünstlerin“, sagt sie rundheraus. Es ist Gabe und Hingabe gleichermaßen. Sie bezeichnet sich als ganzheitliche Künstlerin, die sich vom Leben mit all seinen Facetten inspirieren lässt. „Ich lebe durch meine Kunst, und was ich im Leben erlebe, drückt sich in meiner Kunst aus“, sagt sie. Das innere Gleichgewicht, das alle suchen, sie hat es gefunden, auch mit Ayurveda und Yoga. „Kunst ist für mich eine besondere Art der Wahrnehmung, des Sehens, Fühlens, des Seins.“

Katharina Zönnchen an ihrem „Paradies“-Bild. © Foto/BU: Marianne H.-Stars, Aufnahme: Leipzig, 22.4.2022

Unter dem Titel „Faszination Tier und Natur“ stellt Katharina Zönnchen noch bis zum 24.Juni im Büro des Leipziger Vereins Waldstraßenviertel aus. Im Juni kommt eine weitere Ausstellung im Schloss Batzdorf bei Meißen hinzu. Gemeinsam mit der Schlossherrin Bettina Zimmermann präsentiert sie dort Gemälde und Zeichnungen unter dem Titel „Meeresrauschen“. Die Idee dazu wurde im Februar vorigen Jahres im Lockdown geboren. „Wir trafen uns zum Outdoor-pleinair auf Fischland/Darß“, erzählt die Leipzigerin. „Dort erlebten wir die rauhe Schönheit des Meeres im Winter.“ Die bildkünstlerischen Ergebnisse  sind vom 31. Mai bis zum 15. August zu besichtigen, und zwar zu den  Veranstaltungen im Schloss und nach Anmeldung unter Telefon 0177/ 4872425.

Katharina Zönnchen mit einem Bild für die Ausstellung „Meeresrauschen“. © Foto/BU: Marianne H.-Stars, Aufnahme: Leipzig, 16.5.2022

Aber das ist noch nicht alles. „Der Höhepunkt meines Ausstellungsjahres findet im Sommer in Altenburg statt“, berichtet Katharina Zönnchen voller Freude. In der Galerie des Altenburger Geschichtsvereins am Markt habe sie im Juli und August eine Einzelausstellung unter dem Motto „Wandlungen“. Sie zeigt dort verschiedene Stile und Techniken, denn sie mache ja so viel, wie sie sagt. Und es seien darin auch Etappen ihres Lebens herauszulesen. Sie gehe tiefgründig an die Sache heran und zeige „den inneren Prozess“, wie sie es formuliert, und betont: „Ich lebe durch meine Kunst und was ich erlebe, drückt sich in meiner Kunst aus.“

Anzeige

Vorheriger ArtikelDarstellerpreis für Samouil Stoyanov beim Berliner Theatertreffen 2022
Nächster ArtikelTotalitaristen auf dem Vormarsch – Zum Film „Der Schlüsselmoment – This Pivotal Moment“