Zur Ausstellung Mythos Paris – Fotografie von 1860 bis 1960

Ausstellung "Mythos Paris - Fotografie von 1860 bis 1960" in der Modernen Galerie im Saarland-Museum in Saarbrücken. © Stiftung Saarländischer Kulturbesitz

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Seit dem 9.12.2023 und noch bis zum 10.3.2024 finden in der Modernen Galerie des Saarland-Museums die Ausstellung Mythos Paris – Fotografie-Ausstellung 1860-1960.

Paris, Paris – die ganze Welt träumt von der Stadt der Liebe und Freiheit – nicht nur am Valentinstag. Nur zwei Stunden TGV-Fahrt von Saarbrücken entfernt liegt die französische Weltstadt an der Seine. Die Frankophilie der Grande Région (Grenzregion Saarland, Frankreich, Luxemburg, Belgien) mit seiner wechselhaften Geschichte erhöht im Jubiläumsjahr des Elysée-Vertrages (1963), der die Freundschaft Deutschlands und Frankreichs bekräftigt, den Anreiz dieser Ausstellung, die Paris im Wandel eines Jahrhunderts zeigt.

In Paris war es auch, dass der Maler Louis Daguerre 1844 seine Vorläufer der Fotografie, die Daguerrotypien veröffentlichte und patentieren ließ. In der Saarbrücker Ausstellung wird nicht nur die weltbekannte, damals skandalträchtige Fotografie wie „Le baiser“ – der Kuß vor dem Rathaus“ des berühmten französischen Fotografen Robert Doisneau (14.4.1912 – 1.4.1994), eines Vertreters der „humanistischen Fotografie“, die Menschen in ihrem Alltag zeigt, anstatt nur das Sensationelle zu suchen.

Robert Doisneau, Le baiser à l’Hôtel de Ville, 1950 (Negativ)/1979(Abzug), Bibliothèque nationale de France. © Robert DOISNEAU/GAMMA RAPHO, 2024

200 Exponate mit wertvollen Leihgaben aus prominenten Sammlungen Frankreichs und Deutschlands, vom Centre Pompidou Paris, Museum Folkwang Essen und Museum Ludwig Köln – Ein breites Spektrum von Fotografien wie „Bilder der Pariser – Das fotografische Portrait“, Édouard Baldus – Fotografien von Paris, Paris im Licht – Eine Stadt im Blick der Fotografen Charles Marville und Eugène Atget and last but not least Gisèle Freund (1908–2000) mit „Eine Pariserin aus Berlin“ zeigen das Paris der kleinen und großen Leute. Man Ray, Henri Cartier-Bresson, Edward Steichen, Édouard Baldus, Otto Steinert und viele andere Fotografien weltberühmter Fotografen runden das Gesamtkonzept der Ausstellung ab.

Diese zeigt Paris mit seinem Flair, Monumenten und Bewohnern vom frühen Dokumentarismus Baldus‘ mit seinen klaren Konzepten, über den den Piktorialismus, mit seinen weichzeichnenden Effekten die Malerei nachempfinden, über das Neue Sehen mit kühnen Perspektiven und Freude am technischen Fortschritt bis zum fotografischen Humanismus, der von Stars wie Robert Doisneau, Henri Cartier-Bresson, Brassaï oder Sabine Weiss repräsentiert wird.

Unbekannter Fotograf, Weltausstellung 1900, 1900 © Reproduktionen Saarlandmuseum – Moderne Galerie

Besonders beeindruckend empfand ich die Bilder der Weltausstellung Paris 1889, die aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der französischen Revolution unter dem Eiffelturm, Champ de Mars und Trocadéro, Südufer der Seine stattfand. Zu sehen sind die prachtvollen Pavillions der einzelnen Nationen. Paris im Blickfeld der Welt – die Olympischen Spiele im Sommer 2024 lassen grüßen!

Saarland-Museum – Moderne Galerie

Adresse: Bismarckstraße 11-15, 66111 Saarbrücken

Öffnungszeiten: Dienstags bis sonntags von 10 Uhr bis 18 Uhr und mittwochs von 10 Uhr bis 20 Uhr

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