Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Der krankgeschriebene und einäugige Bulle Kay trifft auf die nach einem Unfall mit vermeintlicher Polizeibeteiligung schwer verletzte Via. Beide sind vereint im Schmerz und finden in Gesprächen Nähe und Halt. Weil es eine Art Krimi ist, lesen wir in der Ungewissheit, ob Via für den Bierflaschenwurf verantwortlich war, der Kay ein Auge raubte.
Welt ist Weh, Einsamkeit Realität. Aber dann: Die zwei Verlorenen von der Rückseite der Gesellschaft bekommen von einem Anschlag einer rechtsextremen, besorgten Bürgergruppe.
Nun nimmt die Story im Krimisinn Fahrt auf und endet in einem harten Finale.
Knorke, nachdenklich, literarisch, anrührend. Ani ist ein Meister der intelligenten Unterhaltung, der es uns Lesern nicht leicht macht und in seiner Besorgte-Vision schmalzfrei Tacheles dichtet.
Bibliographische Angaben
Friedrich Ani, Bullauge, Roman, 267 Seiten, Bindung: fester Einband mit Schutzumschlag, Format: ca. 13,4 × 21,4 × 3,0 cm, Gewicht: 368 g, Verlag: Suhrkamp, Berlin, 1. Auflage 12.9.2022, ISBN: 978-3-518-43032-3, Preise: 23 EUR (Deutschland), 23,70 EUR (Österreich), 32,90 SFr