Das Prinzregententheater weiterhin im Aufwind – 30 Jahre Theaterakademie August Everding

"4.48 Psychose" oder Ein Foto aus einem Werbekurzvideo. Screenshot: Midou Grossmann, 18.11.2023

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Ob das Haus bis heute überlebt hätte ohne den visionär agierenden Staatsintendanten August Everding? Als nimmermüder Kämpfer in Sachen Kultur, für ihn ein wichtiger Teil einer intakten Gesellschaft, hat er der Stadt dieses Juwel von Theater erhalten und Münchens Osten bereichert, sodass schon Begehrlichkeiten jenseits der Isar entstehen. Er setzte sich nicht nur für den Wiederaufbau des großen Saals sowie des Gartensaals ein, sondern gründete 1993 im Haus eine Ausbildungsstätte für den Nachwuchs, die heute zu den wichtigsten künstlerischen Studienzentren im deutschsprachigen Raum zählt. Mittlerweile gibt es acht Studiengänge, für zirka 150 Studierende, die hautnah mit der Alltagsroutine eines Theaters konform gehen. Also eine Art Learning by Doing, das baut Schwellenangst ab. Sicherlich erreicht man so ohne Aufwand einen gewissen Grad an Professionalität, der schon vor dem Start ins Berufsleben trägt.

Seit Wochen wird das Jubiläum mit hochqualitativen Produktionen positiv gestaltet, die zum Geheimtipp im Münchner Kulturleben gehören. Dazu gehört die Kammeroper 4.48 Psychose von Philip Venables, basierend auf dem Theaterstück von Sarah Kane. Eine Koproduktion mit der Hochschule für Musik und Theater München. Ein kantiges Werk, das abtaucht in eine Welt, über die man zumeist nicht spricht. Eine Herausforderung für die jungen Studierenden, die in der Inszenierung von Balázs Kovalik bis zum Stadium der Selbstaufgabe gehen. Prof. Kovalik leitet zudem den Studiengang Musiktheater/Operngesang und war selbst einer der ersten Absolventen der Theaterakademie. Zudem ist er als Regisseur an international bekannten Häusern erfolgreich tätig. Sein tiefgehendes dramaturgisches Empfinden bindet er immer gekonnt im Bühnengeschehen ein und er entwickelte auch hier wieder eine Intensität, die ein dramatisches Mitempfinden im Publikum bewirkte. Venables facettenreiche Klangsprache wurde vom Ensemble der/gelbe/klang unter der Leitung von Maria Fitzgerald hochdramatisch musiziert.

Seit Wochen schon in der Presse besprochen, bringt der Musical-Studiengang eine Rarität auf die Bühne, allerdings in deutscher Sprache. Once Upon a Mattress ist eine musikalische Komödie von Mary Rodgers. Es wurde im Mai 1959 am Off-Broadway uraufgeführt und anschließend an den Broadway gebracht. Das Stück wurde als humorvolle Adaption des Märchens „Die Prinzessin auf der Erbse“ von Hans Christian Andersen aus dem Jahr 1835 geschrieben. Das Musical wurde 1964 und 1972 als TV-Produktion adaptiert und 2005 sogar verfilmt und wird auch heute noch gerne aufgeführt in Collegetheater und Sommerakademien. In München wird fulminant gesungen und getanzt, Slapstick vom Feinsten, angerichtet von Regisseur Philipp Moschitz und schwungvoll dirigiert von Andreas Kowalewitz und seinen Musikern. Bis zum 25.11. ist das freche Märchenstück noch zu erleben. Für alle Mitwirkenden gilt: Einfach spitze! Um mehr zu erfahren, im Internet nachschauen. https://www.theaterakademie.de/media//epaper/generate/TA_23-24_Programmheft_Once_Upon_a_Mattress/TA_23-24_PH_Matress_web_rz.pdf

Vom 30.11. – 02.12.23 gibt es zudem ein Non-Stopp-3-Tage-Programm zu erleben, mit Überraschungen, Vorträgen und Aufführungen. Auch hier lohnt sich der Besuch.

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