„Das Pubertier“ als Filmhörspiel

Das Pubertier von Jan Weiler. © Der Hörverlag

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). „Das Pubertier“ liegt jetzt auch als Filmhörspiel aus dem Hörverlag vor. Nach dem Buch von Jan Weiler, der als Autor mehrerer Bücher wie „Antonio im Wunderland“ (2005), „Gibt es einen Fußballgott?“ (2006), „In meinem kleinen Land“ (2006), „Drachensaat“ (2008), „Mein Leben als Mensch“ (2009), „Mein neues Leben als Mensch“ sowie „Das Buch der 39 Kostbarkeiten“(beide 2011) und „Kühn hat zu tun“ (2015) schrieb, das 2014 auf den Markt kam, setzte er sich mit Leander Haußmann zusammen. Oder war das umgekehrt? Jedenfalls kümmerte sich Haußmann um die Drehbuchadaption und führte ab September 2016 Regie.

Vor einigen Tagen lief die Komödie in den Kinos der Berliner Republik an und passend dazu lagen zwei CD`s in einer Hülle wenig später im Briefkasten, die wir auf den Sofas unserer Berliner Redaktionsstube liegend uns umgehend anhörten. Jan Josef Liefers liegt als Hannes Wenger unter dem Bett seiner Tochter Carla (Harriet Herbig-Matten) und verkündet, dass seine Frau Sara (Heike Makatsch) keine Chance hätte. „Kinder sind etwas Wunderbares“, postuliert der Papa, der seine Tochter in den Schlaf liest.

Die ist Papas kleine Prinzession, bis sie vor dem 14. Lebensjahr mit dem Pubertieren in einem kleinbürgerlichen, liberale und sozial wirkenden Milieu anfängt. Davon können Holger (Detlev Buck) und Miriam (Monika Gruber) ein Lied singen. Deren Sohn Egon Erwin (Leander Butz) steckt schon tief drin. Das Familie immer auch als Schlachtfeld übersetzt werden kann und Garstiges nicht geplant gewesen war, das hören wir wenig später. Ist das lustig? Müssen wir darüber lachen? Nein, müssen wir nicht, aber die nächste Szene, als Papa sein Pubertier zu wecken versucht, verspüren wir gute Laune. „Die Biester wachen einfach nicht auf“, doziert Hannes und dann hören wir das Lied „Guten Morgen, Sonnenschein“.

„Vaterliebe bedeutet Konsequenz und Strenge“, vernehmen wir nach weiteren Minuten, „auch wenn`s weh tut“. Autsch. Grinsiger wird es bei den Worten „Hannes hat zwar keinen Waschbrettbauch“, aber Wissen sei auch sexy, wie Sara zu meinen scheint. Das scheint nicht ernst gemeint zu sein. Das auch nicht: Jeder das Ihre.

Zum Schluss der seichten Sause mit Kind und Kegel wird Dank Papa aus einem „Kindergeburtstag“ eine Partyhölle, die auf einem auf einem Polizeirevier ihre Fortsetzung findet. Fete fatal! Und warum das alles? Nur, weil der Vater versucht, seine Tochter „von Alkohol, Jungs und anderen Verlockungen fernzuhalten“, die der Hörverlag mitteilt. Dank Liefers trägt das leichte Stück bis zum rabulistischen Ende unter dem Bett seiner Tochter.

In dem Filmhörspiel sei auch Jan Weiler zu hören.

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Jan Weiler, Leander Haußmann, Das Pubertier, Filmhörspiel, Gelesen von Jan Josef Liefers, Heike Makatsch, Detlev Buck und weitere, 2 CDs, Laufzeit: 94 Minuten, Der Hörverlag, Juli 2017, ISBN: 978-3-8445-2605-9, Preise: 14,99 EUR (D), 14,99 EUR (A) und 21,90 CHF

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