Der Journalist bringt Polaroid-Photos aus New York mit. Wim Wenders‘ „Alice in den Städten“, 1. Teil der Spielfilmtrilogie „Roadmovie“

"Historisches" Filmplakat von Wim Wenders' "Alice in den Städten" am Arsenalkino im Filmhaus in der Potsdamer Straße 2. © Foto/BU: Andreas Hagemoser, 2017

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Der nach Kriegsende in Deutschland, aber vor Kriegende im Pazifik geborene Regisseur, der bis 2017 hinein Professor für Film an der Hochschule für bildende Künste Hamburg war, erhielt bei der Berlinale 2015 den Goldenen Ehrenbären und erklärte aus diesem Anlass, warum er immer wieder eine neue Herausforderung suchte. Einerseits hätte die Langeweile mitgespielt, nach selbem Muster einen etwas anderen Streifen zu drehen, zum anderen sei der Anspruch und die Verpflichtung eines guten Filmemachers die, etwas Neues zu erschaffen. Wim Wenders hat sich entwickelt, gelernt und ist bescheiden geblieben. Für die meisten lohnt es sich, seine Filme zu schauen. Egal aus welchem Jahrzehnt, in einem anderen Jahrzehnt kam wieder etwa anderes dran. Mitte der Siebziger, als die Ölkrise die Vollbeschäftigung in der Bundesrepublik beendete, dreht Wenders seine Trilogie „Roadmovie“. 1974 „Alice“, ein Jahr später „Falsche Bewegung“ und 1976 „Im Lauf der Zeit“. Die namengebende Alice ist in der Handlung 9 Jahre alt. Sie und ihre Mutter Lisa trifft der Journalist auf dem New Yorker John-F.-Kennedy-Flughafen, als es bei ihm kriselt und auch das Geld zu Ende ist.

Das Arsenal setzt immer wieder Antipoden zu aktuellen Filmen. Am selben Tag, als „Fack ju Göhte 3“ in den deutschen Kinos startet, vielbeachtet als Ende der Trilogie, die mit dem meistbesuchten Film des Jahres 2013 begann, zeigt das Arsenal im Filmhaus am Potsdamer Platz einen Schwarzweißfilm.
So kann man ihn sehen.

So kann man das sehen.

„Alice in den Städten“ (1974)

FSK 6

Besetzung:
Rüdiger Vogler spielt Philip Winter, Yella Rottländer Alice van Damm, Lisa Kreuzer Lisa van Damm und Edda Köchl Angela in New York.

107 Minuten

Schwarzweiß

Drehbuch: Veith von Fürstenberg und Wim Wenders

Kamera: Robby Müller

(siehe dazu Artikel im Kulturexpresso vom 26. August 2017: „Herr Müller, Hopper und Vermeer. Deutsche Kinemathek brachte mit „Master of Light“-Filmreihe die Verbindungen alter Meister zum Kameramann Robby Müller ans Licht – Ausstellung läuft“)

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