„Die Kügelgens“ in Dresden

Foto: Illustration von Walter Rieck (1911–2002) aus dem Buch „Jugenderinnerungen eines alten Mannes“ (1952), © Florian Noetzel Verlage GmbH Wilhelmshaven

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Nein, in Dresden werden die Kügelgens nicht sein, jedenfalls nicht in Fleisch und Blut. Dafür ist seit dem 29. Oktober 2023 im Kügelgen-Haus die Ausstellung „Die Kügelgens. Eine Familie zwischen Deutschland, Estland und Russland“ zu sehen und das wohl noch bis zum 5. Mai 2024. Das Kügelgen-Haus beherbergt das Museum der Dresdner Romantik.

In einer Pressemitteilung von der Veranstaltung Museen der Stadt Dresden vom 26.10.2023 heißt es zur Ausstellung: „Der Name Kügelgen verbindet sich mit namhaften Malern, Schriftstellern und Wissenschaftlern, die zwischen Deutschland, Estland und dem russischen Zarenreich wirkten. Ihre bekanntesten Vertreter sind die Malerzwillinge Gerhard (1772–1820) und Carl von Kügelgen (1772–1832), die bedeutende Impulsgeber für die Kunst in Estland wurden. Als Künstler zog es sie vom Rhein über Rom nach Estland, an den Zarenhof und auch nach Dresden. Ihre Tätigkeit wurde von Nachkommen wie den Malern Constantin, Sally oder Erich von Kügelgen fortgesetzt. Auch Wilhelm von Kügelgen war Maler, doch bekannt wurde er mit seinen ‚Jugenderinnerungen eines alten Mannes’ – ein Bestseller, der viele Auflagen erlebte.“

Das Kügelgen-Haus mit der Hausnummer 14 befindet sich in der Hauptstraße in 01097 Dresden.

Die Öffnungszeiten sollen mittwochs bis freitags von 10 Uhr bis 17 Uhr und sonntags von 12 Uhr bis 17 Uhr sein.

Hinweis zur Lage und Umgebung – Albertplatz, Hauptstraße

Die Hauptstraße 14 mit dem Haus der Kügelgens in Dresden-Neustadt liegt zwischen dem Albertplatz (im Norden) und dem Neustädter Elbufer (im Süden). Vor und nach dem Besuch des Hauses kann man so ganz vorzüglich fußläufig vieles Schöne entdecken.

Der Albertplatz wird von einer Bundesstraße flankiert (6), eine andere führt dann nach Norden weg (97). Da der Verkehr nach Süden heute hauptsächlich durch die Albertstraße fließt und dann weiter über die Carolabrücke (170) auf das andere Elbufer, das Terrassenufer, herrscht in der Hauptstraße ein herrlicher Hauch Stille. Die Albert enthält schon „lbe“, ihr Ziel – die Elbe.

Der Albertplatz ist auf jedem Stadtplan gut zu finden und auch vom Sportflugzeug aus gut zu sehen. Wegen seiner Straßenumrahmung und zweier sehenswerter Brunnen sieht der Platz von weitem fast aus wie ein Gesicht mit zwei Augen. Der linke Brunnen (auf einer genordeten Karte) lockt mit stürmischen Wogen, der rechte enthält seit 1894 „Stille Wasser“, ist aber nicht besonders tief.

Durch die Hauptstraße zu den Kügelgens und zur Elbe

Wer von dort kommt und durch die Hauptstraße zur Elbe schlendert, kommt an einer (weiteren) Springbrunnenanlage vorbei. Nach der Metzer Straße lässt er die Dreikönigskirche rechts liegen. Von links mündet die Ritterstraße in einer Sackgasse. Ein paar Schritte weiter kann man auf der rechten Seite bei den Kügelgens vorbeischauen. Danach könnte man ein Haus weiter im Restaurant St. Petersburg einkehren. Dort gibt es russische Küche, wie sie auch viele Kügelgens genossen. Bald danach passiert man rechts den Obergraben und die Heinrichstraße. Beides Sackgassen, damit die Fußgängerzone freibleibt von viel Verkehr. Dann erreicht man den Neustädter Markt mit einer Goldstatue des Starken Augusts. Das Haupthindernis zwischen Hauptstraße und Elbe ist nun die Bundesstraße 170, unter der man am besten schnell hinwegtaucht.

Am Königsufer locken Canalettoblick und linker Hand bisweilen Filmnächte. Elbabwärts (rechts) liegt ein japanisches Palais mit Park und einem weiteren Museum. Geradeaus die Augustusbrücke ist nach August dem Starken benannt. Albert liegt hinter einem. Über die Brücke des Augustus‘ geht’s zu Fuß über den Fluss. Unsre Reise ist hier erstmal zu Ende. (d. Red./ Aha.)

Anmerkung:

Siehe auch den Beitrag

im KULTUREXPRESSO.

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