Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Dokumentarfilme sind für manche das beste, was es im Filmgeschäft, das in der Regel ein Geschäft ist, gibt. Sie sind sozusagen das gute Genre. Doch auch die filmische Beobachtung von teilnehmenden Beobachtern, die ihre Filme gewitzigt als Non-Fiction- oder Factual-Filme bezeichnen, lassen diese nicht nur beim Schneiden entstehen, sie haben die Schere schon im Kopf. Schlimm ist nicht, daß viele Filmemacher ihr Handwerk nicht oder nur schlecht beherrschen, sondern die Schere im Kopf, das Lügen mit Lücken.
Wir dokumentieren 1:1* eine mit dem Betreff Eilmeldung versehene Pressemitteilung, die wir von Hannes Karnick von Docfilm beziehungsweise AG DOK Projektteam 4. HDTF / LETsDOK am frühen Samstagvormittag, den 16.9.2023, erhielten, denn wir bringen im KULTUREXPRESSO nicht nur Kommentare (Glossen, Polemiken…), sondern auch Fakten (ohne an die Leser zu denken). Wir halten das Spannungsverhältnis von Begriff und Gegenstand, das ein reziprokes ist, aus. Was wir nicht aushalten, nicht leiden können, das sind Denk-, Sprech- und Schreibverbote, das sind Gedankenpolizisten, das sind repressive Maßnahmen (auch von Christen und Sozen, Olivgrünen und Besserverdienenden der üblichen Einheitsparteien der BRD befohlen) gegen die Meinungs- und Pressefreiheit. Und nun die Doku (*Fehler wurden korrigiert):
EILMELDUNG
Dokumentarfilmverbot bei den bundesweiten Dokumentarfilmtagen LETsDOK in Köln / HESSISCHER DOKUMENTARFILMTAG 2023 zeigt noch viele interessante Filme in Gelnhausen, Heppenheim, Frankfurt, Kronberg, Marburg, Lich, Kassel, Wiesbaden, Darmstadt, Lauterbach, Butzbach, Bad Soden und Witzenhausen
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
eigentlich wollten wir sie/euch auf die vielen Filme und Gespräche hinweisen, die noch beim HESSISCHEN DOKUMENTARFILMTAG / LETsDOK 2023 laufen und zum Besuch ermuntern. Beim HESSISCHEN DOKUMENTARFILMTAG werden bis Sonntag (und zum Teil bis in den Oktober) viele interessante Filme gezeigt. Aber Dokumentarfilm trifft auf Realität – klingt absurd, aber ist so.
Man wird ja noch mal was (z.B. einen Film) verbieten können…
Dokumentarfilme scheinen in der deutschen Wirklichkeit nicht immer willkommen zu sein. Gerade erreichte uns eine Nachricht aus dem Filmhaus Köln, dass dort ein Dokumentarfilm UNERWÜNSCHT ist. Nach dem ersten Open-Air-Screening von Liebe, D-Mark und Tod im Rahmen der bundesweiten Dokumentarfilmtage LETsDOK (der HESSISCHE DOKUMENTARFILMTAG ist der hessische Beitrag zu LETsDOK) setzte der Bürgerverein auf sein Hausrecht und verbot weitere Aufführungen. Wie das Filmhaus Köln meldet, führte der Verein als Grund Sicherheitsbedenken ins Feld, der Film schüre Ressentiments gegenüber Deutschen. Die Pressemeldung über diese fast unglaubliche Argumentation finden Sie mit Kontaktlink am Ende dieser Nachricht. Unsere Informationen beruhen auf Presseinformationen aus dem Filmhaus Köln und der Dokumentarfilmbranche. Fragen sie nach beim Bürgerverein und der Stadt Köln (Eigentümer des Geländes).
Der zum Deutschen Dokumentarfilmpreis nominierte Film Ask, Mark ve Ölüm / Liebe, D-Mark und Tod lief übrigens noch vor dem erfolgreichen Kinostart beim HESSISCHEN DOKUMENTARFILMTAG 2022 und wurde im April 2023 bei der Schader-Stiftung Darmstadt im Rahmen des „Kulturellen Salons“ gezeigt und diskutiert.
In Kooperation mit der Schader-Stiftung zeigte der HESSISCHE DOKUMENTARFILMTAG / LETsDOK 2023 in Darmstadt gerade den Film DIE UNERHÖRTEN, eine Beobachtung des Brandenburger Filmemachers (AG DOK) Jean Boué aus dem Landtagswahlkampf 2019. Einer der Protagonisten, der Brandenburger CDU-Landtagsabgeordnete Gordon Hoffmann, berichte im Filmgespräch von zunehmender Radikalisierung von AfD-Anhängern, insbesondre in höheren Positionen. Auch der Regisseur war sichtlich besorgt über die Aktualität seiner Beobachtungen.
Das nur voraus…
Wir sind erfolgreich in den diesjährigen HESSISCHEN DOKUMENTARFILMTAG 2023 / LETsDOK 2023 gestartet und hatten am 12.09.2023 einen tollen Eröffnungs-Empfang zusammen mit der Einweihung der AG-DOK-Bundesgeschäftsstelle in Frankfurt. Durch die Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst konnte verhindert werden, dass das seit 1984 in Frankfurt ansässige organisatorische Zentrum der AG DOK dem Sog nach Berlin standhalten konnte und in Hessen blieb. Über die Gäste aus Politik und Branche haben wir uns sehr gefreut und einfach mal nur bei Essen und Trinken entspannt. Nach der Corana-Zeit hat man endlich wieder viele Menschen FACE TO FACE sehen oder kennenlernen können. Herzlichen Dank an die Freitagsküche und das Team der AG DOK Geschäftsstelle. Das könnte ein ausbaufähiger Treffpunkt der Branche werden – wobei ein Film- und Medienzentrum als Dach für Branchenbeteiligte – sicher erheblich mehr Synergien und Effektivitätsimpulse geben könnte. Bilder zu dem Eröffnungsempfang finden sie auf der AG DOK Facebook Seite. https://www.facebook.com/AGDOK/
Der Hessische Rundfunk hat im Zusammenhang mit dem HESSISCHEN DOKUMENTARFILMTAG und der Frankfurter AG-DOK-Zentrale dem Dokumentarfilm eine ganze Sendung DER TAG – EIN THEMA VIELE PERSPEKTIVEN gewidmet. https://www.hr-inforadio.de/podcast/der-tag/index.html
Zahlreiche interessante Vorführungen in ganz Hessen finden noch statt und wir freuen uns über den Besuch von allen am Dokumentarfilm Interessierten, insbesondere Kolleginnen und Kollegen aus der Filmszene. Wir haben uns sehr über die Ankündigungen in FAZ, hr und anderen Medien gefreut.
Das vollständige Programm des HESSISCHEN DOKUMENTARFILMTAGES 2023 ist unter https://hessischer-dokumentarfilmtag.de/ zu finden.
Was noch kommt …
- 15.09.2023 — 20:30 Uhr — Oskar Fischinger – Musik für die Augen. Weltpremiere [in] Gelnhausen: Kino Gelnhausen
- 16.09.2023 — 18:00 Uhr — OECONOMIA. Heppenheim. Kino Heppenheim
- 16.09.2023 — 18:00 Uhr — SONG FROM THE FOREST mit Fachgespräch „Kamera im Dokumentarfilm“. Frankfurt [am Main]: Kino im DFF
- 17.09.2023 — 11:00 Uhr — Oskar Fischinger – Musik für die Augen. Kronberg: Kronberger Lichtspiele
- 17.09.2023 — 11:45 Uhr — Anima – Die Kleider meines Vaters. Marburg: Capitol-Kino
- 17.09.2023 — 12:00 Uhr — HI, AI mit Panel „KI und Journalismus“. Frankfurt: Harmonie
- 17.09.2023 — 12:00 Uhr — Der Waldmacher mit Volker Schlöndorff. Lich: Kino Traumstern
- 17.09.2023 — 14:30 Uhr — Einzeltäter Teil 3 – Hanau. Kassel: Bali-Kino
- 17.09.2023 — 17:30 Uhr — MUTTER MUTTER KIND. Wiesbaden: Caligari-FilmBühne
- 17.09.2023 — 17:45 Uhr — UNTERM GLANZ. Darmstadt: Programmkino Rex
- 17.09.2023 — 18:00 Uhr — Anima – Die Kleider meines Vaters. Lauterbach: Lichtspielhaus
- 17.09.2023 — 19:00 Uhr — OECONOMIA. Butzbach: Kino Butzbach
- 17.09.2023 — 20:00 Uhr — Jonny Island. Bad Soden: CasaBlanca Art House
- 17.09.2023 — 18:30 Uhr — Der Waldmacher mit Volker Schlöndorff. Witzenhausen: Capitol-Kino
- 18.09.2923 — 20.00 Uhr — Oskar Fischinger – Musik für die Augen. Darmstadt: Programmkino Rex
- 20.09.2023 — 20:00 Uhr — Oskar Fischinger – Musik für die Augen. Frankfurt [am Main]. Kino im DFF
- 29.09.2023 — 20:00 Uhr — Oskar Fischinger – Musik für die Augen. Wiesbaden: Caligari-FilmBühne
- 02.10.2023 — 20:00 Uhr — Oskar Fischinger – Musik für die Augen. Bad Soden: CasaBlanca Art House
Bei allen Vorführungen finden Filmgespräche statt.
Es gibt nichts, was nicht noch besser werden könnte…
Das ist ein Zitat von Willy Brandt im Wahlkampf 1979 zum Tabellenstand des Darmstädter Bundesligavereins aus dem docfilm von Wolfgang Richter und mir im Dokumentarfilm UNSER SCHÖNES BUNDESLIGAJAHR zum ersten Aufstieg der „Darmstädter Lilien“ 1978 ins Fußballoberhaus – durchaus fußballaktuell. Im übertragenen Sinn auch zutreffend für den HESSISCHE DOKUMENTARFILMTAG / LETsDOK. Wir freuen uns daher über Feedback und Kritik von Besucherinnen und Besuchern, von Kinos und Veranstalterinnen/ Veranstaltern.
Zum Abschluss präsentiert das Darmstädter Programmkino rex die 2023 zum Hessischen Dokumentarfilmpreis nominierte Produktion UNTERM GLANZ. Es geht um Equal Pay[gleiche Bezahlung von Männern und Frauen] und die prekäre Arbeit einer Putzkraft in Berlin. docfilm-Kollege Wolfgang Richter moderiert das Filmgespräch zu dem Film UNTERM GLANZ am 17.9.2023 — 17:45 Uhr im Darmstädter Programmkino Rex über die prekäre Situation von Putzkräften, wahrscheinlich nicht nur in Berlin. Wir haben, leider ohne Erfolg, versucht, Betroffene und ihre Gewerkschaften unter dem Aspekt „equal pay“ zur Diskussion und Kooperation anzusprechen. Der Film wurde 2022 zum Hessischen Dokumentarfilmpreis nominiert und war im Wettbewerb vom Münchener DOK.fest – aber offensichtlich verschließen viele ihre Augen, auch wenn Dokumentarfilmerinnen und Dokumentarfilmer Einblicke in alltägliche und dennoch unbekannte Lebenswirklichkeiten ermöglichen.
Wir sehen uns im Kino bei der nächsten Dokumentarfilm-Vorführung.
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