Flinders findet in Australien sein Schicksal – Annotation zum Buch „Die Entdeckungsreise nach Australien, 1801 – 1803“ von Matthew Flinders

"Die Entdeckungsreise nach Australien, 1801-1803" von Matthew Flinders. © Edition Erdmann

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Lange habe ich gebraucht, um erstmals ein Taschenbuch der Edition Erdmann in die Hand zu nehmen. Wer wie ich mit den alten, schön geprägten Leinenbänden aufgewachsen ist, erlebte die Einführung der Taschenbuchausgaben vor ein paar Monden als einen Kulturschock. Nun ist ein wenig Gras über die Sache gewachsen. Also reingeblättert in: Die Entdeckungsreise nach Australien: 1801 – 1803. 1. Eindruck: Ja, es ist ein Taschenbuchbuch und fühlt sich falsch an. Der Preis von knapp unter 20 Euro ist auch ganz schön happig. Das Coverfoto ist langweilig, Druck und Satz des Innenteils wie früher.

Besonders zu loben ist das ausführliche Vorwort der Herausgeberin, die uns auf knapp 60 Seiten sehr gut in Leben und Werk Flinders einführt. Davor ein dickes Lob. Flinders Text ist behutsam bearbeitet, manchmal wünscht man sich mehr Drive. Weil aber die Australien-Abenteuer üppig auf uns niederprasseln und der arme Flinders gar in französische Kriegsgefangenschaft gerät, liest man das Buch über die Entdeckungsreise mit Gewinn.

Bewertung: Dreieinviertel Punkte von fünf Punkten. Die dreieinviertel Punkte beziehen sich nicht auf den Inhalt, sondern das ungenügende Layout. Inhalt fünf Punkte, Form eineinhalb Punkte.

Bibliographische Angaben:

Matthew Flinders, Die Entdeckungsreise nach Australien, 1801 – 1803, 448 Seiten, Reihe: Die 100 bedeutendsten Entdecker, Herausgeber: Therese-Marie Meyer, Bindung: Broschur, Verlag: Edition Erdmann im Verlagshaus Römerweg, Wiesbaden 2023, ISBN: 978-3-7374-0075-6, Preis: 19,90 EUR (Deutschland)

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