Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Berlin ist ein Magnet. Ein Grund dafür ist: Berlin ist eine Stadt der Spiele und der Spieler. Eine CITY OF GAMES. Davon zeugen nicht nur große Spieleläden, in denen man nicht nur Gesellschafts- und andere Spiele kaufen kann, sondern sie auch gleich ausprobieren, sondern vor allem auch die „games industry“, zu deutsch die Spielebranche, die Games-Branche. Zu diesem Wirtschaftszweig gehören Entwickler, also Leute, die Spielideen haben und umsetzen, Publisher, also jene, die die Spiele veröffentlichen und damit unters Volk bringen, und viele andere. Brettspiele sind hierbei selten gemeint, sondern Computerspiele. Dafür werden also auch Leute gebraucht, die programmieren können. „ITler“ (sprich Ai-ti-ler) genannt, EDV-Leute. Das ist heute ein Riesenmarkt. Größer, als sich viele vorstellen können. Und Berlin will ein Stück vom Kuchen abhaben und fördert deshalb Unternehmen. Damit alles gut wird, verkündeten die Verantwortlichen am Bootshaus ein House of Games:
Games-Branche – eine Erfolgsgeschichte mit großer Strahlkraft
Alles in allem eine Erfolgsgeschichte mit großer Strahlkraft, wie es Lothar Sattler von der Senatsverwaltung ausdrückte. Sattler vertrat blendend den eigentlich avisierten Chef der Senatskanzlei Florian Graf. Während anderswo über Fachkräftemangel gejammert wird, weil jährlich eine sechsstellige Zahl abwandert und andere in Rente gehen, so dass unter anderem die Straßen und Brücken nicht mehr schnell genug in einem guten Zustand gehalten werden können, wie es sein müsste, wächst die Gaming-Brache erheblich. Von 2022 auf ‘23 hat sich der Umsatz fast verdoppelt von etwa 6 Milliarden auf über 9,8, also fast zehn Milliarden Euro. Und es geht weiter bergauf!
Dazu tragen öffentliche Stellen bei, die eng miteinander und mit den Unternehmen zusammenarbeiten, auch mit Start-ups. Am Donnerstag, den 12. September 2024 kam man zusammen. Als Veranstaltungsort wählte man das Bootshaus, eine „location“, die man eigentlich nur vom Wasser her erreichen kann. Am späten Nachmittag trafen man sich am Heimathafen hinter der East Side Gallery – dem stehengebliebenen Teil der Berliner Mauer mit Kunstwerken und Graffiti – um einen Dampfer zu besteigen. Ja, das seilgelenkte und dieselbetriebene Schiff unter Kapitän Andreas Ott ist tatsächlich ein Dampfer, zumindest vom Namen her. Da es auf der Spree verkehrt, ist der Name „Spreedampfer“ nicht verkehrt.
Malerische Dampferfahrt bei Kaiserwetter auf der Spree
Von dort wurden die Nachteulen des Spree-Athens zum Bootshaus gebracht. Der Himmel schickte Kaiserwetter. Vorbei an Oberbaumbrücke, wo früher nachts ein Schlagbaum über das Wasser gesenkt wurde als Teil der Stadtmauer, Arena, Osthafen, Molecule man und Treptower Park, Insel der Jugend – nicht umsonst – und Rummelsburger Bucht ging es zum Bootshaus zum gemeinsamen Chillen. Leider wurde es nach Sonnenuntergang etwas schattig und kühl, doch zum Glück gab es Decken am Bootshaus und im Zweifel einen heißen Tee.
Vertreter des Medienboards, der Senatsverwaltung und anderer entscheidender Akteure hielten kurze Ansprachen. Zuallererst zu erwähnen ist Jeannine Koch, geschäftsführende Vorstandsvorsitzende von Medianet Berlin/ Brandenburg, die Gutes verkündete. Unter anderem ist 2026 in Berlin ein „House of Games“ geplant, in dem die Berliner Unternehmen der Spielbranche Synergieeffekte nutzen können und von kurzen Wegen profitieren. Das soll dem Umsatz- und Gewinnwachstum noch einmal einen Riesenschub geben. Schließlich braucht Berlin Steuereinnahmen, um auch weiterhin diese Förderung bereitstellen zu können, die in Zeiten von Gerichtsurteilen und knappen Kassen nicht selbstverständlich ist. Dazu ergriff Lothar Sattler von der Berliner Senatsverwaltung das Wort. Und dann als Dritter Hendrik Ruhe, der Mitgründer von Instinct3. Instinct3 und Brehm & van Moers unterstützten die Veranstaltung.
Chillen am Bootshaus
Einmal im Jahr gibt es Anlass zu feiern und das ist gleichzeitig eine Möglichkeit, sich zu vernetzen. Diese wurde ausgiebig genutzt bei einem rein vegetarischen Büffet. Wer wollte, konnte sich schon frühzeitig vom „Spreedampfer“ an den Fähranleger Baumschulenweg übersetzen lassen und auf den Heimweg machen. Die meisten genossen den Abend und knüpften neue, wertvolle Kontakte oder gaben Feedback zu Spielen anderer. Danach ließen sie sich im Sternenlicht bei steifer Brise spreeabwärts ans rechte Ufer „kutschieren“. Zurück in den Heimathafen. Der Abend war viel zu kurz, doch wurden viele Visitenkarten ausgetauscht und Telefonnummern. Die Games-Branche wird dadurch nur gewinnen.
Eine Erfolgsgeschichte geht weiter. Hier wird mit Spaß – have fun! – gemeinsam gearbeitet und Geld verdient. Ganz im Ernst. Berlin ist die Stadt der Spiele. Die Games gehen on!
Zusatzinformationen
Das Bootshaus befindet sich in der Spreeschloßstraße 312 in 12459 Berlin. Eine Anfahrt mit dem Auto ist jedoch wie gesagt nicht möglich.
Die Gaming-Branche wird von Medianet Berlin-Brandenburg für die beiden geographisch eng verbundenen Bundesländer zusammen gedacht. Auch werden die Unternehmen zusammengezählt. Etwa ein Fünftel der deutschen Spieleunternehmen, fast ein Viertel, nämlich 22 Prozent, sind in den beiden B-Bundesländern ansässig. Wir wollten die Brandenburger nicht vergessen, bloß weil in Berlin gefeiert wurde und das Haus der Spiele dort entstehen wird.
Die Medianet GAMES Summer Reception ist ein jährliches B2B-Networking-Event als Spätsommer-Highlight für die regionale, nationale und internationale Games-Branche. Der Sommerempfang wird vom Medienboard Berlin-Brandenburg gefördert. Umgesetzt wurde sie in Verbindung mit den Initiativen medianet GAMES International – Transatlantic und Games Capital Berlin.
Dass analoge Spiele leben, beweist auch das Bingospiel, das an diesem Abend der Games-Branche gespielt wurde. Dabei gab es etwas zu gewinnen. Ein Spiel (ein game) – was sonst?
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