George Orwells Reifeprüfung – Annotation zum Roman „Burma Sahib“ von Paul Theroux

"Burma Sahib", ein Roman von Paul Theroux. © Luchterhand Literaturverlag

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Schmale 22 Euro kostet neuer Schmöker „Burma Sahib“ von Paul Theroux, in dem er uns, frei von jeder Wokeness, das komplizierte Leben des jungen Kolonialpolizisten Eric Blair über mehrere Jahre in Burma nahebringt. Bis Eric Blair, alias George Orwell zum Kolonialkritiker reifte, bedurfte es einiger Jahre, in denen Eric/ George in Burma tat, was man von ihm als Polizisten des Empire verlangte. Gegen freiheitsliebende Burmesen vorgehen, die das koloniale Joch bekämpften, jeden Rassismus ignorieren und dem widerlichen Agieren der britischen Kolonialmacht nicht entgegenzusetzen, junge einheimische Frauen sexuell auszupressen und die Einheimischen generell als Menschen zweiter Klasse zu betrachten und zu behandeln. Irgendwann wandelte sich Eric/George, doch bis dahin gingen ein paar Jahre ins Land. Theroux große Stärke ist, diesen Wandel großartig und nicht moralinsauer, nachzuzeichnen. Bis dahin treiben wir mit Eric/George durch öde, nein widerliche Kolonialclubs, erleben schrecklichste Menschenverachtung und bitteres Leid der burmesischen Bevölkerung. Harter Stoff, nie langweilig erzählt. 592 Seiten lesen sich wie im Flug. 4 von 5 Punkten.

Bibliographische Angaben:

Paul Theroux, Burma Sahib, Ein phänomenales Porträt des jungen George Orwell, Roman, 592 Seiten, eine S/W-Karte, Sprache: Deutsch, Übersetzer: Cornelius Reiber, Bindung: fester Einband mit Schutzumschlag, Format: 13,5×21,5cm,, Verlag: Luchterhand Literaturverlag, München, 1. Auflage 21.5.2025, ISBN: 978-3-630-87796-9, Preise: 22 EUR (Deutschland), 22,70 EUR (Österreich), 30,90 SFr, auch als E-Buch erhältlich, Originalverlag: Hamish Hamilton, London

Anmerkung:

Siehe den Beitrag

im KULTUREXPRESSO.

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