Dem Bösen auf der Spur oder Grünberg lässt uns tiefer in das Lesesofa versinken – Annotation zum Roman „Gstaad“ von Arnon Grünberg

"Gstaat" von Arnon Grünberg. © Die andere Bibliothek im Konzern Aufbau Verlage GmbH & Co. KG

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Endlich ist der große (Grusel-)Roman „Gstaad“ des Holländers Arnon Grünberg ins Deutsche übersetzt. Daniel Kehlmann meint, er hätte Angst vor Grünberg und wir glauben es nach der Lektüre, besonders auch nach der Besichtigung des Autorenfotos gern. In diesem kranken Hirn möchte man nicht übernachten, er frisst bestimmt kleine Kinderpuppen, saugt Rattenhirne aus und frühstückt Regenwürmer, aber er zaubert Geschichten aufs Tapet, die ihresgleichen suchen.

„Menschen, die nichts werden können, müssen das werden, was sie spielen.“ Diese Weisheit begleitet Lepeltier und seine strange Mutti auf ihren anonymen Trip durch Deutschlands Hotels. Mutti putzt und das Lepeltier verwandelt sich vom Nichtsnutz in einen Zahnarzt, Skilehrer, Kellner. Immer auf der Suche nach menschlichen Gefäßen für ihren verstörenden Irrsinn. Ein gutes böses Buch, ein fieser Ritt in den Abgrund menschlicher Existenz, schwer verdaulich, ein harter Wachmacher, ein großes Buch.

Bewertung: Fünf Punkte von fünf Punkten.

Bibliographische Angaben:

Arnon Grünberg, Gstaad, Roman, Reihe: Die Andere Bibliothek, Band 464, 336 Seiten Übersetzer: Rainer Kersten, Gestalter: Hanna Zeckau, Verlag: Die Andere Bibliothek im Konzern Aufbau Verlage GmbH & Co. KG, Berlin, 1. Auflage August 2023, ISBN: 978-3-8477-0465-2, Preis: 48 EUR (Deutschland)

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