Annotation: Eva Müller schafft mit „Scheiblettenkind“ ein Comicmeisterwerk

"Scheiblettenkind" von Eva Müller. © Suhrkamp

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Müllers Heldin kommt aus einem kleinen Drecknest. Ihre Eltern sind einfache Leute in einfachen Jobs. Ihr Wochenendvergnügen waren Fahrten nach Luxemburg zum Billigtanken, Billigkippen einkaufen und dann schön irgendwo Fastfood reinschaufeln. Ihre Familie war arm und bildungsfern, sie musste sich viel selbst erarbeiten und bekam wenig bis nichts in die Wiege gelegt.

Eine echt harte Geschichte, weil ihr alle Codes fehlten, sie sich unter Mittelstandkids nicht nur ausgegrenzt fühlte, sondern ausgegrenzt wurde.

Endlich mal eine Geschichte, die sich mit Menschen aus prekären Verhältnissen beschäftigt!

Müllers Strich geht butterweich in unser Hirn, ihre Story ist bretthart und ihr Strich auf eine wunderbare Art einfach, eingängig, nah an den Figuren.

Große Geschichte, allerbestens umgesetzt, 1A mit Sternchen.

Bibliographische Angaben

Eva Müller, Scheiblettenkind, Graphic Novel, 279 Seiten, Bindung: fester Einband, Verlag: Suhrkamp, Berlin, 1. Auflage 21.11.2022, ISBN: 978-3-518-47287-3, Preis: 28 Euro

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