Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Andreas Wassermann hat mit „Der Partisan und der SS-Mann“ ein feines Stück deutscher Geschichte in zwei Buchdeckel gewoben. Auf kompakten 288 Seiten erfahren wir die sehr gut geschriebene Geschichte zweier Deutscher, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Hier der Literaturstudent Heinz Riedt (1919–1997), der sich den italienischen Partisanen anschloss, dort der Historiker Eugen Dollmann (1900–1985), ein Nazi und SS-Offizier, der den guten Nazi mimte und sich an Verbrechen gegen Unschuldige beteiligte.
Dollmann begibt sich auf Spurensuche in Italien und Deutschland und erzählt auch die Nachkriegsgeschichte der beiden Männer im geteilten Deutschland. Dollmann blieb in der Bundesrepublik unbehelligt und biederte sich den Geheimdiensten an. Riedt lebte bis zum Mauerbau in der DDR, übersetzte u. a. Primo Levis Buch »Ist das ein Mensch?« und verbrachte seine letzten Lebensjahre auf Procida.
Bewertung: 4,5 Punkte von 5 Punkten.
Bibliographische Angaben:
Andreas Wassermann, Der Partisan und der SS-Mann, Zwei deutsch-italienische Biografien im 20. Jahrhundert, 288 Seiten, Sprache: Deutsch, Bindung: fester Einband mit Schutzumschlag, Verlag: Ch. Links Verlag im Konzern Aufbau Verlage GmbH & Co. KG, Berlin, 1. Auflage 16.4.2025, ISBN: 978-3-96289-222-7, Preis: 25 EUR (Deutschland)
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