Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Jeder Mensch mit einer Beziehung zu Motorrädern weiß was ein Harley ist. Für all jene, die in dieser Hinsicht erstens noch ein wenig Nachholbedarf haben, zweitens über viel Platz im Bücherregal verfügen und drittens mit großer Freude im schwindendem Abendlichter in dicken Büchern schmökern, hat Koehler-Mittler nun ein schwergewichtiges Buch herausgebracht, welches dem geneigten Bücherfreund in 45 Objekten die Story des Unternehmens mehr oder weniger vollständig erzählt. Vor über 116 Jahren bastelten Freaks in einer Bretterbuden-Werkstatt im Milwaukee die erste Maschine, die den späteren Ruhm des Amibocks in die Welt röhren sollte usw.
Zu Zeit läuft es verkaufsmässig nicht so für Harley-Davidson, so ist dieses Buch auch als frohe Botschaft an potentielle Kunden zu verstehen. Zumal auch das Harleymuseum an der Erstellung des Buchs beteiligt ist, und sie wären arge Schelme, wenn sie nicht auf jeder Seite die Interessen ihrer Firma im Blick hätten. Immerhin wird der Film Easy Rider gestreift, auch das Wort Rocker fällt ein, zweimal, ohne jedoch tiefer in die Rockermaterie einzugehen, die mehr als ein wichtiges wirtschaftliches Argument in der Firmengeschichte ist.
Heute wirken die großen Motorräder wie Dinosaurier, in engen Städten bevorzugen die jungen Leute andere Fortbewegungsmittel.
Leider schaffen es die Fotos uns technisch gehaltenen Textbeiträge nicht, die Romantik des Motorradfahrens zu vermitteln, letztlich ist das Buch leider nur ein besserer Werbekatalog.
Bibliographische Angaben
Aaron Frank, Die Harley-Davidson Story, Eine sagenhafte Geschichte in 45 Objekten, 224 Seiten, Format: 29 x 24,7 cm, Abbildungen: zahlreiche Farbfotos, Einband: Gebunden mit Schutzumschlag, Verlag: Koehler-Mittler, Hamburg, August 2019, ISBN: 3-7822-1350-9, Preis: 39,90 EUR