Hurra! Reisen im ICE und Fernzug wieder ohne Maske

Nur Signale, Metalldiebe oder Schlimmeres können so einen ICE stoppen.
Ein ICE 4 in einer Winterlandschaft im Bundesland Bayern. © Deutsche Bahn AG, Foto: Uwe Miethe, BU: Stefan Pribnow

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Reisen im Fernzug ohne Maske – darauf hatten wir lange gewartet, zu lange. 2023 endlich die gute Nachricht: Die lästige Pflicht, die nicht zuletzt im Sommer 2022 zu Streitereien unter Reisenden geführt hatte, fällt am 2.2.2023 endgültig weg. In Deutschland. Bundesweit. Woanders gab es das sowieso schon nicht mehr, wie Reisesüchtige aus Erfahrung wissen.

Für manche Menschen, zuviele, wie sich herausgestellt hat, hatte das Maskentragen gesundheitliche Nachteile und war anstrengend. Manche mussten auf Fahrten zwischen München und Mülheim, Moers und Mannheim verzichten. Von den Kosten für den Mund-Nasen-Schutz und den Riesenmüllberg auch in den Waggons ganz zu schweigen. Die früher im Baumarkt erhältlichen FFP-2-Masken, die Maler benutzten oder auch Laien beim Parkettabschleifen, waren 2020 in Mode gekommen. Nachdem der ebenfalls vorübergehend im Trend liegende Christian Drosten das Ende der Pandemie bestätigt hatte und den Beginn der Endemie, war die Politik im Zugzwang.

In manchen Bundesländern schon selbstverständlich – Bahnreisen ohne Maskentragen

In Zügen des Nahverkehrs – meist Regionalbahnen – galt zum Beispiel in Bayern und dann auch in Baden-Württemberg keine Maskenpflicht mehr. Schleswig-Holstein beschloss die Rückkehr zu normalen Verhältnissen im Dezember, geltend ab 1. Januar. Viele brannten zu Silvester ein Freuden-Feuerwerk ab. Nicht nur, weil das in den Vorjahren „coronabedingt“ auch verboten worden war. Übrigens zurecht, wie am Dienstag, den 17. Januar 2023 bekannt wurde. Zumindest hat das ein Gericht entschieden, bei dem gegen die aus Sicht der Kläger zu weit gehende “Maßnahme“ geklagt worden war. Für die Feuerwerksbranche brach 2020 und 2021 bekanntlich das ganze Geschäft weg.

Berlin: Im Wahlkampf warben Senatsmitglieder mit ‚oben ohne‘ um Stimmen

Eine exponierte weibliche Spitzenkandidatin für die Februar-Wahlen zum neuen Berliner (Stadt- bzw. Landes-) Parlament, die wegen fehlender und falscher Stimmzettel, langen Schlangen vor Wahllokalen auch nach 18 Uhr etc.pp. nötig geworden waren, brachte für die Hauptstadt ein Ende der Maskenpflicht im Nahverkehr ins Gespräch, „preschte aber nicht vor“. Angeblich, weil sie sich ein gemeinsames Vorgehen aller Länder und einen gemeinsamen Termin wünschte. Wenigstens mit Brandenburg.

Dabei war im Norden und Süden des Landes das Durchatmen ja seit vergangenem Jahr wieder möglich. Nun scheint es mit dem Ende im öffentlichen Nahverkehr in diesem Bundesland terminlich parallel zu laufen mit dem bundesweiten Fernverkehr. Unklar ist, ob die Verlautbarungen Stimmen gebracht haben werden für die Wahl.

Seit 1.1.2023: Es gibt wieder ein 9-Euro-Ticket!

Für den Nahverkehr hatte sich die Stadtregierung SPD-seitig auch preislich engagiert. Bestimmt nicht ohne Hintergedanken. Wahlwerbung mit Wählergeschenken auf Steuerzahlerkosten ist bekannte Praxis. Ein aktuelles rotes Wahlplakat verlangt „29 Euro für alle“. Soviel kostet seit 30. September der Berliner ÖPNV den Abonnenten statt der zuvor üblichen 50,- bis 70,- Euro. Allerdings nur für Groß-Berlin und nicht für ganz Deutschland. Für Berlin-Pass-Inhaber (Hartz IV, Wohngeld) gilt das gleiche – seit 1. Januar für nur noch 9 Euro.

Normale Verhältnisse beim Bahnfahren sind eine Erleichterung im vielseitig erschwerten Leben und werden Gespräche in ratternden Zügen erleichtern. Ein vorsitzender Ärztevertreter forderte am 17. Januar ‘23 auch für Kliniken und Heime die Pflicht zum Tragen einer Maske zu beenden.

Anmerkung:

Der Beitrag von Andreas Hagemoser wurde im WELTEXPRESS am 17.1.2023 erstveröffentlicht.

Oben ohne Maske – Update 1. Februar ’23

In Hamburg und Nordrhein-Westfalen gilt „ohne Maske“ schon ab 1. Februar 2023. In 5 Bundesländern galt normales Bahnfahren im Januar schon, bei der Bahn, aber nur in den Regionalzügen. Bayern und Baden-Württemberg hatten 2022 mit der Regelung angefangen; die ja eigentlich eine Rückregelung ist, eine Wiederherstellung normaler Verhältnisse. Eine teilweise Wiederherstellung.

Schönes Bayern

Bayern, das schönste Land der Welt, so Markus Söder und Horst Seehofer (siehe Beitragsbild), geht gern seinen eigenen Weg und hat auch das Recht dazu. Schließlich ist es ein Freistaat. So wie Thüringen. 2020 war Herr Söder meist noch für mehr Daumenschrauben, Ausgangssperren, Maskentragen, 2021 für verpflichtende Impfung (der „kleine Piks“) und so weiter. Dabei gerieten er und seine Frau im Mai 2020 selbst wegen der Masken und Maskenproduktion ins Gerede. Nachdem er als Kanzlerkandidat für die CDU/ CSU nicht die Oberhand gewann, kümmerte er sich wieder um sein Reich, sein Bundesland. Dabei war er dann auch freizügiger als vorher und erlaubte den Bayern mehr; richtiger müsste man sagen: er verbot in Bayern weniger als anderswo verboten wurde.

In Bayern gilt beim Arztbesuch und in Altersheimen bereits anderes als im Rest Deutschlands. „Erleichterungen“ ohne Maske.

Am 31.1.2023 wurde sogar die Pflicht zur Abgabe der Grundsteuererklärungen – Bayern geht da auch inhaltlich einen anderen Weg und hat ein eigenes Steuermodell – zwar aufrechterhalten, aber der Abgabetermin wurde um drei Monate verlängert bis Ende April. Das ist ehrlich und realistisch. Bundesweit konnten Millionen Menschen ihre Erklärungen noch nicht abgeben, doch der Einsendeschluss wurde nicht über den 31. Januar hinaus verlängert.

Übrigens halten weder der Bund noch der Freistaat Thüringen, die beide Grundeigentümer sind, die Frist ein. Von den Bürgern wird es aber verlangt.

Nachdem 2020/ 2021 der Baumarkttourismus ins Gerede kam (hie geschlossen – dort geöffnet), gibt es jetzt ohne Maske VIELE GRÜNDE, nach oder in Bayern Bahn zu fahren und Urlaub zu machen. Gern auch mit dem Wagen. Dabei gibt es aber neuerdings etwas zu beachten, wenn man kein Bußgeld in Höhe von 10,- Euro riskieren will:

Neu: 2 Masken in den Verbandskasten! Neue Verbandskästen dürfen nicht ohne Maske sein

Während die meisten Menschen die Masken jetzt wegschmeißen können, gibt es einen Ort, der bisher ohne Masken ist, es aber nicht bleiben darf: den Verbandskasten im Auto. Zwei Stück kann man also dorthin entsorgen und damit den Plastikmüll vorübergehend verringern.

Seit einem Jahr galt die Regel, dass in jedem Verbandskasten zwei Masken liegen müssen. Das hatten staatliche Stellen beschlossen. Es gab aber eine Übergangfrist. Bis heute. Ab 1.2. müssen in allen Kästen 2 Masken sein, außer, es handelt sich um noch gültige Verbandskästen, die vorher schon im Auto lagen. Die dürfen bußgeldfrei maskenlos bleiben – bis zum Ablaufdatum. Denn jeder Verbandskasten hat ja ein solches. Bei neuen Autos und in neuen Kästen müssen zwei Masken liegen.

Endlich weiß man wohin damit jetzt. Mehrere Bundesländer hatten Millionen von Masken – die ja aus Kunststoff sind und nicht von Pappe oder aus Papier – wegen des erreichten Verfallsdatums verbrennen lassen. So ein Verfallsdatum ist für den Hersteller praktisch. Egal ob das Erzeugnis gebraucht wurde oder nicht (geschweige denn, ob es sich um ein dort sinnvolles Produkt handelt) – irgendwann muss es weggeworfen werden.

Da gingen viele Steuergelder in Flammen auf.

Vielleicht hat man das wenigstens in Müllverbrennungsanlagen mit Fernwärmeerzeugung getan.

Und die Energie genutzt. Und Gas gespart.

Kommentar

Der Mund-Nasen-Schutz hieß bald Maske, obwohl er die Augen nicht bedeckt. Das könnte an der Kürze liegen, denn die Verwendung des Wortes war inflationär. Medien und Politik mit Medizin und Pharmaindustrie im Rücken wollten viel. Zuviel. Man sollte immer an alles denken, das Bewusstsein war voll von „Zahlen“ und „Maßnahmen“, bei manchen auch voller Angst. Ob die berechtigt war, blieb offen. Jetzt steht es fest: die Angst war unberechtigt. Viele Medien beteiligten sich reißerisch an der Angstmache und überbaten sich mit möglichen Todeszahlen bis zu zig-Millionen allein in Deutschland. Nicht nur die Regenbogenpresse. Gleichzeitig gaben die Fachleute wie Dr. Montgomery kund, dass Masken gar nichts hülfen.

Jetzt endlich geben auch Prominente wie Gesundheitsminister Karl Lauterbach zu, dass die Maßnahmen übertrieben waren. Die Maßnahmen gingen viel zu weit. Kitaschließungen waren unnütz und Unsinn. Auch die Schulschließungen waren falsch, hieß es am 31. Januar 2023.

Gleichzeitig versuchen andere prominente Gesichter, die in den Medien 2-3 Jahre lang ständig befragt wurden und selten ohne Maske zu sehen waren – es sei denn, an der frischen Luft, die sowieso gesünder ist als gefilterte, die nach Maske riecht – ihr vergangenes Tun zu rechtfertigen. Sogar der Ausblick auf eine „weitere Pandemie“ wird als Rechtfertigung genutzt. „Wir haben gelernt.“ „Wir sind jetzt besser aufgestellt.“

Unsere Meinung: Es reicht. Endgültig.

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