Mu Mu Mumpitz oder „Matrix Trallala“

Cyberspace. Quelle: Pixabay, Foto: Jae Rue

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Daß der „Matrix Resurrections“ genannte Spielfilm ein Topf voll Scheibenkleister ist, das ist wohl wahr, denn was soll er sonst sein? Ein Film mit Überlänge und Übernatürlichem etwa, also ein Zukunftsfilm mit Männern und Frauen, die über übernatürliche Kräfte verfügen? Ja, das ist er wohl, wobei er sich in eine Reihe voller Filme Scheibenkleister einfügt wie die Scheiße fressende Goldfliege.

Matrix Trallala ist ein Film mit Überlänge und Figuren übernatürlich Kräften, die von der ersten bis zur letzten Minuten kämpften, verletzten, verwunden und töten, aber nicht ficken, nicht ein einziges Mal. Der im englischen Original „The Matrix Resurrections“ genannte Folgefilm in einer Matrix-Reihe, die auch noch nicht zu Ende ist. Die letzte Folge trug die Zusatzbezeichnung „Revolution“, doch der Käste ist genauso Wurst wie „Resurrections“. Dem Titel für die nächste Folge könnte „Reanimation“ beigemischt werden oder „Rektalabstrich“. Scheißegal!

Die Darsteller, die auch noch Schauspieler genannt werden wollen, sind alles, nur keine großen Mimen, aber darauf kommt es auch nicht an beim Kampf zwischen Menschen und Maschinen in wirklichen und wirrtuellen Welten, die behauptet werden. Im Film flimmern Nullen und Eins in Grün auf schwarzem Grund und fliegen Raumschiffe, aber nicht in endlosen Weiten und also im Kosmos. Ein Couch spielt auch eine Rolle, denn auf der liegt Thomas Anderson, weil er als Spielespinner, auch Entwickler genannt, beim Basteln einer virtueller Spielewelte, witzigerweise Matrix genannt, diese mit angeblich der realen zu vermixen scheint wie einen schlechten Cocktail, dabei liegt er doch in einer Sauce wie ein Huhn in der Suppe und ist an Maschinen angeschlossen wie der Staat ans Kapital.

„Thomas hatte Träume, die nicht nur Träume waren“, sagt Thomas über Thomas und schlugt so lange blaue Pillen, bis er eine rote nimmt. Wer lange Mäntel mach und belanglose Labereien in kurzen Sätze, Verfolgungsjagden mit Fahrzeugen, darunter eines mit zwei Rädern, sowie Ballaballa und Ballerei, der ist bei „“Matrix Trallala“ goldrichtig.

Doch das Beste an dem Film ist eine Katze, eine schwarze Katze.

Die wurde bei der VS-Premiere am 18. Dezember 2021 im Castro-Theater in San Francisco jedoch nicht gefeiert.

Filmographische Angaben

  • Originaltitel: The Matrix Resurrections
  • Originalsprache: Englisch
  • Deutscher Titel: Matrix Resurrections
  • Staat: VSA
  • Jahr: 2021
  • Regie: Lana Wachowski
  • Drehbuch: Lana Wachowski, Aleksandar Hemon, David Mitchell
  • Kamera: John Toll, Daniele Massaccesi
  • Schnitt: Joseph Jett Sally
  • Musik: Johnny Klimek, Tom Tykwer
  • Darsteller: Keanu Reeves (Neo/Thomas Anderson), Carrie-Anne Moss (Trinity/Tiffany), Jessica Henwick (Bugs), Jonathan Groff (Agent Smith), Jada Pinkett Smith (Niobe), Priyanka Chopra (Sati), Yahya Abdul-Mateen II (Morpheus), Neil Patrick Harris (The Analyst), Max Riemelt (Shepherd), Lambert Wilson (Merowinger), Brian J. Smith (Berg), Eréndira Ibarra (Lexy), Toby Onwumere (Sequoia), Ellen Hollman (Echo), Andrew Lewis Caldwell (Jude), Christina Ricci (Gwyn de Vere), Telma Hopkins (Freya), Daniel Bernhardt (Agent Johnson), Freema Agyeman (Astra), Hugo Weaving (Agent Smith (Archivmaterial)), Laurence Fishburne (Morpheus (Archivmaterial)), Tom Hardy (Eddie Brock/Venom (Cameo))
  • Produktion: Lana Wachowski, Grant Hill, JamesMcTeigue
  • Länge: 148 Minuten
  • Altersfreigaben: FSK 16, JMK 14

Anzeige

Vorheriger ArtikelNew York vor vielen Jahren – Annotation zur Monografie „The 1980s Art Scene in New York“ von Tom Warren
Nächster ArtikelDer Dichter und Denker Franz Richard Behrens – Leben und Werk