Lissabon, Portugal (Kulturexpresso). Ein singender Knallbonbon gewann gestern den 63. Eurovision Song Contest (ESC), der mit Vorentscheiden und Finale vom 8. bis zum 12. Mai 2018 in der Altice Arena in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon stattfand. Vertreter aus 26 Staaten beteiligten sich an dem Spektakel.
Unter dem Motto „Alle an Bord“ wurde am Tejo auch gesungen, vor allem aber viel geschwätzt und das getan, was man heute feiern nennt.
Die laut Kennern größte Drogenparty der Welt fand dieses Mal in Lissabon statt, weil der Portugiese Salvador Sobral mit dem Lied „Amar Pelos Dois“ für Portugal den Eurovision Song Contest 2017 in Kiew (Ukraine) gewinnen konnte, so dass die Sause dieses Jahr in Portugal stattfinden durfte.
Nächstes Jahr zieht der Singsang-Zirkus nach Israel, weil Netta Barzilai mit ihrem Lied „Toy“ für Israel gewann. Die 25-Jährige sang davon, dass sie „nicht dein Spielzeug“ sei. Das brachte dem Wonneproppen aus Hod Hascharon nördlich von Tel Aviv 529 Punkte, also deutlich mehr als Zypern (436) auf dem zweiten Platz.
Noch in der Nacht soll Ministerpräsident Benjamin Netanjahu der dreifachen Mutter getwittert haben: „Du hast dem Staat Israel viel Ehre eingebracht! Nächstes Jahr in Jerusalem!“
Frau Barzilai zeigte sich auf der anschließenden Pressekonferenz in Lissabon „begeistert“, dass das Publikum „etwas nicht Standardmäßiges und Wichtiges“ bevorzugt habe. „Für mich ist es eine Ehre, daran teilzuhaben. Und ich bin sehr stolz, dass ich dieses unwahrscheinliche Ereignis nach Israel bringe“, sagte die Sängerin, die von Herrn Sobral zuvor als Preis ein gläsernes Mikrofon bekam.
In der Mehrzweckhalle im modernen Lissabonner Stadtteil Parque das Nações rund um die futuristische Bahnstation Oriente holte der Vertreter der Republik Österreich, Cesár Sampson, mit dem Lied „Nobody But You“ den dritten Platz, während der Vertreter der Bundesrepublik Deutschland beim scheinbar von Schwulen, Lesben und allerlei schrägen Vögeln mischbevölkerten ESC den vierten Platz schaffte.
Anzeige
