Zollhaus, Rheinland-Pfalz, Deutschland (Kulturexpresso). Wer schon immer einmal wissen wollte, ob Richard Wagner und Arthur Schopenhauer „Brüder im Geiste“ waren, der höre der Musikphilosophin und Journalistin Midou Grossmann aus Wiesbaden zu, die am 3. Juni 2016, ab 20.30 Uhr, im Kulturhaus Kreml im rheinland-pfälzischen Zollhaus einen entsprechenden Vortrag hält und Musikbeispiele zu Gehör bringt.
1854 soll sich Wagner mit Schopenhauers Buch ‚Die Welt als Wille und Vorstellung‘ beschäftigt haben, teilt Grossmann mit, die sich seit 1985 intensiv mit Wagner auseinandersetzte, viele seiner unveröffentlichten Briefe einsehen konnte und ausgewertet hat. Im Mittelpunkt: ‚Der Ring des Nibelungen‘, der als karmische Erzählung gesehen werden kann.
‚Große Klarheit und männliche Präzision‘ beeindrucken ihn sofort beim Lesen und Wagner erkennt, dass er Schopenhauers Gedanken schon längst umgesetzt hat. Er erkennt seinen Wotan als exemplarisches Beispiel für die von Schopenhauer vertretene These der Sublimierung des Willens durch Entsagung. „Die Musik ist so sehr, was alle Kunst zu sein strebt, nämlich Wiederholung der Welt in einem einartigen Stoff und daß, wer die Musik völlig erklärt, eben damit auch die Welt erklärt.“ (A.S.)
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Richard Wagner und Arthur Schopenhauer – Brüder im Geiste, 03.06.2016, 20.30 Uhr, Kulturhaus Kreml, 65623 Zollhaus, Rheinland-Pfalz bei Limburg/Lahn
Eintritt: 10 Euro