Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Nora Fingscheidt gewinnt 2 Preise, darunter einen Silbernen Bären. JVA Plötzensee am Valentinstag: Berlinale goes Kiez und zwar ins Gefängnis! Um 17 Uhr wurde der Film über das systemsprengende Kind nördlich von Moabit und Westhafen gezeigt. Wer jetzt hellwach geworden ist und den versilberten Film schnell sehen will, gehe am 17. Februar rechtzeitig zum Berlinale-Palast und hoffe, dass er noch eine Karte ergattere. Groß ist das Kino ja, eigentlich ein Musical-Theater am Potsdamer Platz. Filmbeginn ist 18.30 Uhr. Eintrittskarten an der Kinokasse am Marlene-Dietrich-Platz, wenn überhaupt, denn Berlinale.de meldet: online ausverkauft.
Die Heilkur in der Lüneburger Heide, immer neue Einweisungen und vorübergehende Aufenthalte bei Pflegefamilien und in Heimen zeigen, dass für eine ausrastende 9jährige unser System nicht gebaut ist. Die Mutter hat mit den jüngeren beiden Kindern zu tun und fühlt sich überfordert. Ob nun Niedersachsen oder nicht: Das System für Kinder in der Bundesrepublik Deutschland hat im Ausnahmefall eine Lücke.
Englischer Titel: „System crasher“. Vorführung auf deutsch mit englischen Untertiteln.
Silberner Bär für die Beste Regie: Angela Schanelec
Der erfahrene Filmkritiker Oliver Bradley meinte gestern am Rande der Fipresci-Preisverleihung, dass Angela Schanelecs Film sich im Forum Expanded gut machen würde. Etwas störend ist, dass der Zuschauer für dumm verkauft wird.
In „Ich war zuhause, aber …“/ „I Was at Home, But“ tut die Regisseurin nicht nur, was sie tut, sondern erklärt es mittels ihrer Hauptdarstellerin Maren Eggert gleich auch noch zweimal überdeutlich im Film. Übrigens am Kurfürstendamm zwischen Olivaer Platz und Adenauerplatz, Leibniz- und Wilmersdorfer Straße auf der Südseite.
Der Film ist nicht noch einmal programmiert auf der Berlinale.