Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Er beginnt mit einer Fake-Geschichte, die wohl unheimlich witzig sein soll. Er beschreibt auf den ersten ca. 22 Seiten, wie aus dem kleinen Olli ein fetter Fußballstar wurde, um und dann, haha, uns Leserlein an der Nase zu nehmen. War alles nicht so, Olli hatte kein Talent, leider geht es öde, verkitscht und eitel weiter.
Belangloses Gerede über den südamerikanischen Fußball, schon mehrfach bei zweiundzwanzig Autoren besser gelesen, sprachlich uninteressant, müde, abgesuppte Gedanken. Besonders kitschig: die peinliche Überhöhung Guezer Heroren und ihres „mythischen“ Auftretens. Zu allem Übel folgt eine kleine, sehrsehr unvollständige Chronik von dem, was er so in Südamerika aufgeschnappt hat. Viel Geschnatter um wenig, ausserdem hoffnungslos veraltet, weil die Reisen nach Südamerika fast zehn Jahre zurückliegen, immer hin bekommt er auf der letzten Seite noch mit, dass Gott Maradona gestorben ist.
Aber: Wer wissen will, was ein Pariser Galerist in der Loge XY bei PG geschnattert hat, ist bei diesem Teil richtig. Denn das beschreibt er zum Wegrennen ausführlich.
Wer seine fußballaffinen Liebsten ärgern will, kaufe sich den Tratsch.
Bibliographische Angaben
Olivier Guez, Lob des Dribbelns, Über den Mythos des südamerikanischen Fußballs, 176 Seiten, Bindung: fester Einband mit Schutzumschlag, Übersetzerin: Nicola Denis, Verlag: Aufbau, Berlin, 1. Auflage, 20.9.2022, ISBN: 978-3-351-03972-1, Preis: 18 EUR (Deutschland)