Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Unknown Pleasures – unbekannte Freuden, weil es nicht die US-Mainstream-Filme sind, sondern die weniger bekannten, wo weniger BIG MONEY oder gar keins drinsteckt. Man könnte auch sagen Arthouse, doch das führt nicht weiter, nicht nur, weil es auch auf englisch ist. „Amerikanisch“ heißt nordamerikanisch, vor allem Vereinigte Staaten von Amerika. ein bisschen Kanada darf drin sein.
Amerikanisch, aber unabhängig (American independent film)
Der Unterschied ist so gering, dass viele Filmaufnahmen statt in New York in Toronto gedreht werden. Das ist preiswerter und die Skyline, die Hochhauskulisse, sieht fast genau aus, wenn man in den Häuserschluchten ist. Nur, dass Toronto keine Insel ist und das Gewässer vor der Tür ein Binnenmeer. Bei Manhattan und seinem „East River“ geht es nach Süden direkt auf offene Meer in den Atlantischen Ozean. Mexiko ist auch in Nordamerika. Mexiko ist aber nicht gemeint. Obwohl es das ewige Fluchtziel derer ist, die unverhofft viel Geld in der Tasche oder dem Kofferraum haben oder plötzlich oder immer wieder mit dem Gesetz oder seinen Hütern in Konflikt gerieten.
Link zu Einzelheiten: zum Veranstaltungsort von Unknown Pleasures, den Öffnungszeiten, den Eintrittspreisen (9,-/ Kinder 5), der Verkehrsverbindung und den Möglichkeiten zur Kartenvorbestellung.
Flucht aus dem Alltag, der nicht funktoniert
Das Ganze läuft schon oder noch, es kommt immer auf die Sichtweise an. Wir hätten auch schon früher auf dieses Festival hinweisen können. Doch kommt man ja zu nichts. Gerade in der deutschen Hauptstadt dauert alles noch viel länger als früher schon. Gerade hörten wir, dass selten, aber immer wieder mal nach Berlin Reisende die Stadt nicht wieder erkennen. Nicht wörtlich gemeint und nicht gut.
Ein Kollege aus dem Ausland war zwei Monate weg und er hat einen Schock bekommen. Wir müssen jetzt manchmal 1 Stunde warten, weil wir zu früh an einem Treffpunkt sind und die anderen eine Dreiviertelstunde zu spät. früher alg es an der Größe der größten deutschen Stadt. Jetzt funktioniert kaum noch etwas. Busse fallen aus, ohne, dass man vorher davon erfährt. S-Bahnen ebenfalls, oder sie verspäten sich eklatant so wie auch andere Züge der Deutschen Bahn. Es fehlt Personal allerorten. Und wenn man die Zeitverluste ausgleichen will durch Laufen, sollte man das im Januar besser lassen. Zum zweitenmal ist es richtig rutschig. Vor einer Woche das Blitzeis, gleichzeitig Bahnstreik. Nun Schnee und immer wieder frierender Matsch. Die Bürgersteige werden auch nicht mehr so geräumt wie früher. Ab Sonntag soll wenigstens der Bodenfrost aufhören.
Besser Unknown Pleasures als bekanntes Unbill
Zeit, ins Kino zu gehen und sich in die Ferne entführen zu lassen. Man sollte fließend englisch können, das ist klar. Doch dann kann man das eine oder andere Entdecken – Amerika entdecken – und die rutschige, dysfunktionale Gegenwart für anderthalb Stunden vergessen oder gleich nochmal, wenn man einen zweiten Film schaut. Das geht so bis zum 30. Januar. Das scheint ja ein Datum zu sein, an dem gutes aufhört. Wer am 31. noch Filme schauen will, besuche doch dann das schwedische Filmfest. Das geht einen Tag länger. Immerhin.