Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Villa mit Schwimmbecken und Verbrechen. Eine Moderne Villa vor den Toren von Paris. Damals in Neuilly im Département Hauts-de-Seine, heute in der Migranten-Metropole mittenmang, ein paar Jahrzehnte ist’s her. Im vergrößerten Westfrankenreich wurde noch mit France bezahlt. Immerhin, der Eiffelturm steht schon, im Kino werden Filme von Billi (Lang-)Weiler gezeigt und auf den Dächern von Paris ragen unendlich viele Schornsteine empor. Nur, Madame Madeleine ragt nicht aus dem Elend heraus. Sie kann noch nicht einmal ihre Miete bezahlen, also ihrem Vermieter Franken geben.
Das hätte sie jedoch können, wenn sie sich hätte ficken lassen von einem Varieté-Theater-Fuzzi namens Montferrand, bei dem sie eine gut bezahlte Rolle suchte, aber für die Bühne, nicht fürs Bett. Madeleine schwärmt für André, einen kleinbürgerlichen Schnösel und Dummschwätzer aus besserem Haus, mit einem Haufen Schulden, weil er spielt statt für Lohn zu arbeiten. Und Pauline, arbeitet als Anwältin, während sich André wie in einem schlechten Film als „Mistkerl“ entpuppt, der in eine reiche Familie einzuheiraten und Madeleine zur Mätresse zu machen gedenkt.
Im Haus, in dem Madeleine und Pauline wohnen, geht es zu wie in einem Taubenschlag. Noch ein Mann steht an der Tür. Er reiht sich nicht in die Schlange der Schuldeneintreiber ein. Monsieur Brun von der französischen Polizei, denn der Produzent Montferrand wurde ermordet. )n Paris wird ermittelt, in Paris wird verhandelt, in aris wird Theater gespielt. 1935!
Nach rund einer Stunde ist klar, ein Verbrechen wirkt Wunder. Montferrand wahre Mörderin will vom neuen Ruhm und Reichtum auch ein Stück, ja, ihr Verbrechen zurück
Ein paar schlaue Sprüche sind der Kaviar in dieser Klamotte, die als Komödie gilt. Dem fleißigen Filmemacher Francois Ozon ist hierbei ein Hang zur Hommage an eine Hollywood-Ära, die nur nach außen goldig war, nicht abzusprechen. Das gilt auch für die Geschwätzigkeit im Allgemeinen und das gesinnungsgeladene Geschlechtergeschwätz im Besonderen.
Filmographische Angaben
Deutscher Titel: Mein fabelhaftes Verbrechen
Originaltitel: Mon Crime
Staat: Frankreich
Jahr: 2023
Genre: Komödie
Regie: Francois Ozon
Darsteller: Nadia Tereszkiewicz, Rebecca Marder, Isabelle Huppert, Dany Boon, Fabrice Luchini, André Dussollier
Lauflänge: 102 Minuten
Kinostart: 6. Juli 2023
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