Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Vom Bücherhimmel herab stieg Uwe Schütte mit einer munteren Schar und erklärt uns das Musik– und Kunstphänomen Kraftwerk.
Geboren im Kling-Klang Studio zu Düsseldorf, stehen Kraftwerk heute neben Goethe und Joseph Beys für deutschen Geist im kulturgeschichtlichem Raum.
In Mensch – Maschinen – Musik: Das Gesamtkunstwerk Kraftwerk wird diese Sphäre fachgerecht aufgeschüttelt. Für das Buch von Herausgeber Uwe Schütte schrieben Ulrich Adelt, Max Dax, Heinrich Deisl, Alexander Harden, Ralf Hütter, Marcus S. Kleiner, Alexander Kluge, Pavel Kracík, Alke Lorenzen, Stephen Mallinder, Didi Neidhart, Sean Nye, Christopher Petit, Melanie Schiller, Ingeborg Schober, Eckhard Schumacher, Uwe Schütte, Enno Stahl, Jost Uhrmacher, Johannes Ullmaier, Axel Winne und Olaf Zimmermann.
Ich bin kein großer Fachmann, mag aber Stücke wie Autobahn, Modell oder Roboter und flüchte vor der Tour de France.
Das ist nach der Lektüre nicht anders, doch die Auseinandersetzung mit den Düsseldorfern schließt naturgemäß andere Türchen ihres Werks auf und eröffnet damit neue, kleine und große Hörperspektiven.
Allein der Einfluss auf Elektromusik, Rap und Techno ist enorm, ganz zu schweigen von ihrem inszenatorischen Bühnendrang, der ganze Musikergenerationen beeinflusste. Wenn heute, statt der greisen Herren, Roboter auf der Bühne stehen, und das im Publikum keinen stört, dass man es nicht mit Live Musik im eigentlichen Sinn zu tun haben, ist das schon eine dolle Nummer. Also Hut ab vor Kraftwerk und diesem Buch, dieses sich feinsinnig am deutschen Kulturbrocken Kraftwerk abarbeitet.
Bibliographische Angaben
Uwe Schütte (Herausgeber), Mensch – Maschinen – Musik, Das Gesamtkunstwerk Kraftwerk, 368 Seiten, gebunden, Fadenheftung, Leseband, Format: 12,5 × 20,5 cm, C. W. Leske Verlag, 1. Auflage, Düsseldorf 2018, ISBN: 3-946595-01-4, Preise: 24,90 EUR (D), 25,60 EUR (A) und sFr 32 sFr (auch als E-Buch erhältlich)