Der Stadtteil der Ausländer und Abgehängten oder Von Muselmanen und Möchtegern – Über das Fotobuch „Berlin-Wedding“

"Berlin-Wedding" - Das Fotobuch.
Das Fotobuch "Berlin-Wedding". © Kerber

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Über alles scheiden sich die Geister, auch über Berlin-Wedding. Die Gelehrten sowieso und dabei mischen die arbeitslosen Akademiker, von denen auch einige im Berliner Stadtteil Wedding wohnen, denn den Bezirk gibt es nicht mehr, der grob nach der bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg und dem Fall der Mauer zum französischen Sektor gehörte.

Franzosen und auch Deutsche sind kaum noch da, es sei denn, man zählt auch die Ausländer mit deutschem Pass dazu, dann kommt man knapp auf die Hälfte der heute rund 85 000 Bewohner. Der Rest und dominierend sind Muselmanen aus der Türkei sowie aus allerlei anderen arabischen und afrikanischen Staaten. Die Rest-Deutschen sind die Abgehängten, die aus der Unterschichte, alle anderen sind Ausländer. Ausnahmen bestätigen diese Regel.

Durch den Wedding kamen auch Fotografen, deren ausgewählte Bilder es in das von Julia Boek und Axel Völcker herausgegebene Fotobuch „Berlin-Wedding“ schafften. Die über 160 Abbildungen auf insgesamt 236 Seiten stammen von Dorothee Deiss, Espen Eichhöfer, Annette Hauschild, Heinrich Holtgeve, Tobias Kruse, Hendrik Lietmann, Julius Matuschik, Dawin Meckel, Thomas Meyer, Andreas Muhs, Frank Schirmeister, Jordis Antonia Schlösser, Ina Schoenenburg, Linn Schröder, Heinrich Völkel und Maurice Weiss. Das im Bielefelder Verlag Kerber im Juli 2017 erschienene Buch wurde – ohne fremdes Moos vor allem im Wedding nix los – vom Bezirksamt Mitte von Berlin, Amt für Weiterbildung und Kultur, Fachbereich Kunst und Kultur und des Amts für Stadtentwicklung zu dem Klein-Wedding jetzt gehört, gefördert.

Wedding? Nix wie weg!

Das vorliegende Buch war quasi der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung „Berlin-Wedding. Ein Stadtteil – 16 fotografische Postionen“, die am 30. Juni 2017 in der Galerie Wedding, Raum für zeitgenössische Kunst, in der Müllerstraße eröffnet wurde und längst wieder Schnee von gestern ist, wie die meisten Versuche, sich aus dem Elend im Wedding zu erlösen. Wer`s kann, der zieht aus dem sich muselmanisierenden Mistmatsch mit Möchtegern und Gernegroß, der von Schlaumeiern, die von „gelebter Vielfalt“, von „gelebter, gesellschaftlicher Diversität“ und von „Gegensätzen“, die sich anziehen würden, faseln, gerne Melting Pot genannt wird, weg. Wohnen im Wedding? An dieser Frage scheiden sich die Geister nicht. Sie antworten: Nix wie weg!

Bibliographische Angaben

Berlin-Wedding, Das Fotobuch – The Photobook, Herausgeber: Axel Völcker und Julia Boek, Texte von Julia Boek, Enno Kaufhold, Sprachen: Deutsch und Englisch, 236 Seiten, 132 farbige und 33 s/w Abbildungen, Hardcover, gebunden, Format: 24,00 x 30,00 cm Verlag: Kerber, 1. Auflage, Bielefeld, Berlin Juli 2017, ISBN: 978-3-7356-0386-9, Preis: 40 EUR, 49,12 CHF

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