Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). „Die Hände meiner Mutter“ von Florian Eichinger ist ein vielschichtiges deutsches Drama, das den Missbrauch von Jungen durch Mütter allen, die ihn gucken, vor Augen führt.
Die nächste Vor-Augen-Führung findet am Donnerstag, den 19. Juli, eine Stunde vor Mitternacht im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) statt. Das ist eine beschissene Sendezeit, aber der beschissene Sender mit Sitz in Mainz bringt wenigstens den Film, weswegen vielen Leuten im Land der Mainzelmännchen das ZDF als nicht ganz so beschissen gilt. Zudem ist sexueller Missbrauch auch von Jungen und jungen Männern keinesfalls ein Tabu, das man knacken müsse, auch wenn die Medientanten und Presseonkels beim ZDF das so schreiben, doch für diese reißerische Werbung und also Lüge kann der Filmemacher Florian Eichinger, welcher die Widersprüche des neben dem Staat größten autoritären Systems Familie vor Augen führen, wenig.
Dazu heißt es in einer Pressemitteilung des ZDF vom 17.7.2018: „Als sein vierjähriger Sohn Adam nach einem Toilettengang mit der Großmutter Renate (Katrin Pollitt) eine kleine Schnittwunde hat, erinnert sich Markus (Andreas Döhler) zum ersten Mal daran, was seine Mutter ihm angetan hat, als er selbst noch ein Kind war. Markus vertraut sich seiner Frau Monika (Jessica Schwarz) an, die zuerst irritiert reagiert, ihn aber dann dabei unterstützt, sich seinen Erinnerungen zu stellen. Markus sucht die Konfrontation mit seiner Mutter und beginnt eine Therapie. Sein offener Umgang mit dem erlebten sexuellen Missbrauch fördert in seiner Ursprungsfamilie weitere Geheimnisse zutage. Obwohl er versucht, alles richtig zu machen, merkt Markus, wie sein Leben und seine Beziehung langsam auseinanderfallen.“
Der 1971 in Ludwigsburg geborene Florian Eichinger, der das Buch schrieb und Regie führte, erhielt für seinen Film 2016 beim Filmfest München, auf dem für den Film die Premiere lief, den Hauptpreis der Reihe Neues Deutsches Kino. Zu Recht!
Filmografische Angaben
Titel: Die Hände meiner Mutter
Ort: Deutschland
Jahr: 2016
Genre: Drama
Buch: Florian Eichinger
Regie: Florian Eichinger
Kamera: Timo Schwarz
Schnitt: Jan Gerold
Musik: André Feldhaus
Ton: Urs Krüger
Schauspieler: Andreas Döhler, Jessica Schwarz, Katrin Pollitt, Heiko Pinkowski, Sebastian Fräsdorf, Katharina Behrens, Tatja Seibt, Peter Maertens, Karin Neuhäuser, Rasmus Dahlstedt und andere
Produzenten: Mike Beilfuß, Florian Eichinger, Matthias Greving, Cord Lappe
Produktion: Kinescope Film GmbH in Zusammenarbeit mit Bergfilm Produktion in Koproduktion mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel mit Unterstützung von Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, nordmedia Fonds GmbH in Niedersachsen und Bremen, Deutscher Filmförderfonds
Länge: 106 Minuten