Ein Wissenstraum vom großen Krabbeln – Zum Roman „Subtile Jagden“ von Ernst Jünger

Ernst Jünger: Subtile Jagden. © Klett Cotta

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Allein für diesen wunderbaren Titel muss man Ernst Jünger loben. Als feinsinniger Beobachter des Käferlebens, hat er uns mit „Subtile Jagden“ ein unfassbar schönes Buch geschenkt. In einer Mischung aus biografischem Erzählen, populärem Wissensträumen, akribischer Käferjagdhistorie und literarischem Gespinst folgen wir Jünger auf seinen Beutezügen um die ganze Welt.

Alles begann mit dem Geschenk deines Vaters, der ihn mit einer Erstausrüstung zur Käferjagd ans Steinhuder Meer schickte. Jüngers Vater war ein echter Spezi, der tatsächlich irgendwann beschloss, mit 45 Jahren nicht mehr arbeiten zu wollen und sich ganz den privaten Studien, Launen, Macken und also dem vermeintlich süßen Nichtstun hinzugeben. Obgleich er diese hochlöbliche Idee nicht ganz einhielt, muss man ihn für dieses Ansinnen endlos feiern. Feiern muss man auch Walter Linsenmeier, der zwölf grandiose Farbtafeln dem Buch beigegeben hat. Naturgemäß handelt es sich dabei um Käfer, die uns schier aus dem Buch zu krabbeln drohen.

Das Buch kommt im schmucken und sehr grünen Leinen daher, es ist eine Perle jeden Bücherschranks.

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Ernst Jünger, Subtile Jagden, Mit einem Essay von Uwe Tellkamp und Illustrationen auf 12 Farbtafeln von Walter Linsenmaier, 307 Seiten, großformatiger Leinenband mit Prägung, bedruckter Vorsatz, Bauchbinde, Verlag: Klett-Cotta, Stuttgart 2017, ISBN: 3-608-96127-0, Preis: 50 Euro (D)

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