Erfrischend, interessant, beruhigend – die preußische Schlösser-Tour mit der Weißen Flotte Potsdam

MS „Sanssouci“ in Potsdam. © Foto/BU: Fritz Hermann Köser, Aufnahme: Potsdam, 27.7.2022

Potsdam, Deutschland (Kulturexpresso). Als Berliner, der das Schloß Sanssouci besucht hat, aber noch keine ausführliche Potsdamerfahrung hat, kennt man den S-Bahnhof Potsdam Stadt und den dazugehörigen Fernbahnhof. Auch als Österreicher, Schweizer oder sonstiger Nicht-Berliner, der Schlösser sehn will, kann man diesen Bahnhof selbstverständlich leicht ansteuern. Nichtberliner haben es vielleicht sogar einfacher, nicht nur wegen des im August geltenden 9-Euro-Tickets.

Denn der Brand und die Explosionen auf dem polizeilichen Sprengplatz Grunewald, in einem Berliner Stadtwald, führten zu einem Sicherheitsabstand von einem Kilometer. Diese galten kugelförmig, also auch nach oben in den Luftraum hinein. Hubschrauber konnten also nicht löschen, da Weltkriegs-Munition und beschlagnahmte Feuerwerkskörper drohten, in die Luft zu fliegen. So musste wegen des Abstands nicht nur die Rennstrecke AVUS – heute Teil der von Südwesten von der A10 Berliner Ring in die Hauptstadt hineinführenden Autobahn A115, die am Dreieck Charlottenburg an der meistbefahrenen Straße Deutschlands, der A100 Stadtring, endet – am 4.August auf unbestimmte Zeit vollgesperrt werden, sondern auch die parallel verlaufenden Bahn- und S-Bahnstrecken Berlin-Potsdam zwischen Westkreuz/ Grunewald und Wannsee.

Mit anderen Worten – mitten in der Ferienzeit unterbrach nicht nur die Regierende Bürgermeisterin ihren Urlaub, sondern kamen auch die Berliner nur auf langen, verstopften Umwegen nach Wannsee und Potsdam (z.B. über die S Bahnlinie 1 Wannseebahn oder über die Bundesstraße B1 ab Steglitz und Zehlendorfer Kreuz mit der A115 weiter geradeaus über die Glienicker Brücke ins Land Brandenburg in Gestalt der Berliner Vorstadt, wie dieser Teil der Landeshauptstadt Potsdam mit dem Schloss Cecilienhof heißt. Fast geradeaus gelangt man so in die Potsdamer Altstadt mit dem wiederaufgebauten Schloss am Alten Rathaus am Alten Markt.)

An der Numerierung der Bundesstraßen erkennt man schon, in welchem für Deutschland wichtigen Bereich man sich in Berlin und Potsdam bewegt: Die Straße ist die Nummer 1.

Schifffahrt in Potsdam. © Foto/BU: Fritz Hermann Köser, Aufnahme: Potsdam, 27.7.2022

Wie komme ich zur Anlegestelle?

– Vom Alten Markt gelangt man zu Fuß zur Anlegestelle wie folgt: Während der Öffnungszeiten des weit über Europa hinaus renommierten Museum Barberini durchschreitet man das Foyer gerade durch auf die Hofseite und gelangt an das Wasser, diesem folgt man am Ufer entlang nach rechts, hinter der Brücke, deren Länge ihr den Namen gab, liegt die neu ausgebaute Anlegestelle der Weißen Flotte. – Mit dem Fahrrad nimmt man vom Rathaus aus, also vom Marktplatz aus, die Nikolaikirche im Rücken (das ist die mit der großen Kuppel) und das Stadtschloss rechts liegend lassend den direkten Weg, der über die Ampel genau zur Anlegestelle führt.

– Mit dem Auto fährt man von der B1 nur einen klitzekleinen Umweg. Als Orientierungspunkte mögen der Dom der Nikolaikirche und den hinreichend häßliche Klotz des Mercure-Hotels gelten. Nach dem Umfahren des Alten Marktes gelangt man, sich links haltend bestimmt zum Hotel und sobald man den Wagen losgeworden ist, sucht man die Anlegestelle zwischen Betonhotel und Langer Brücke.

– Mit der Bahn ankommend aus Richtung München/ Leipzig oder Wolfsburg/ Magdeburg überquert man am besten auch die Lange Brücke. Sobald man das Einkaufszentrum, das um die Bahnsteige herum gebaut wurde, am Kino vorbei durchschritten hat, wende man sich einfach nach (halb-)rechts und überquere die Lange Brücke. Das ist die, die so lang ist; und mit Straßenbahngleisen bergab zu den ganzen interessanten Gebäuden führt, von denen man viele ganz entspannt dann vom Deck des dicken Dampfers „Sanssouci“ betrachten kann. Da wär‘ als Richtungsgeber wieder die Riesenkuppel des Nikolaidoms und die goldne, etwas niedrigere Kuppel des Alten Rathauses, die unverkennbar vom einem Diskuswerfer gekrönt zu sein scheint. Auf der Brücke näherkommend erkennt man, dass es Atlas ist, der die Weltkugel stemmt. Eine Nachbildung nach dem Vorbild des Amsterdamer Rathauses, nur etwas winziger, werden versierte Weltenbummler wohl weltoffen wissen.

Hilft gegen Hitze

Je nach Jahreszeit und Wetter mag der Reisende und Abenteuerlustige andere Prioritäten haben. Im Moment, wo es fast überall brennt und sei auch nur unter in der Sonnenglut, ist es die Wasseroberfläche, die gut tut. Auch wirkt das sanfte Gleiten über Wellen ohne Seegang gleich entspannend auf Körper und Geist. Die weite Wasserfläche, manchmal spiegelglatt wie Öl, manchmal leicht gekräuselt im erfrischenden Windhauch einer leichten Brise, aber nie so wuchtig und beunruhigend wie die Sturmflut der Nordsee, die gegen Sylt anrennt und sich Stück für Stück Territorium erobert.

An Bord von MS „Sanssouci“. © Foto/BU: Stefan Pribnow, Aufnahme: Potsdam, 27.7.2022

Bringt den knurrenden Magen zum Schweigen

Die Krönung des Ganzen ist dann, wenn man unter Deck in einem großen, aber doch intimen edel möblierten Saal und bei hohen Temperaturen eben an der frischen Luft des Oberdecks sich endlich hinsetzen kann. Umgehend erhält man eine handliche, aber umfangreiche Karte, die richtig verwendet das Potential hat, Durst zu stillen – der Wissensdurst wird anschließend über die Ohren gestillt – und Hunger zu stillen.

Wer die Schiffahrt um die Schlösser nicht als ersten Programmpunkt des Tages auf dem Plan hatte – so wie wir – freut sich, dass er nun nicht mehr laufen muss und sich bedienen lassen kann. Am Oberdeck zwischen Natur und Kultur entlanggleitend entschieden wir uns für einen Erbseneintopf, der den Durst nicht löschen konnte und sollte, sondern deftig-deutsch, doch nicht zu deftig die Grundlage für weiteres legte.

Da wir schon das ganze Museum Barberini mit seinen U-förmigen drei Etagen treppauf, treppab durchschritten hatten – gleich zwei Ausstellungen warteten dort – kam der Appetit auf mehr. Nach dem Augenschmaus der Monets bestellten wir ein Dessert. Ein heißer Apfelstrudel tat seinen Dienst, während der diensthabende Käpt‘n den Bug der „Sanssouci“ gleichmäßig durch die Fluten des Havelwassers lenkte, das längsseits und am Heck kleine Strudel bildete.

Bei mittleren Preisen gefühlt der reinste Luxus. Der Augenschmaus der vorbeiziehenden Potsdamer und Südberliner Schlösser und Gärten, in den Ohren Möwen- und Reiherschreie zu Blättergerausche und ab und an bildende Lautsprecheransagen auf deutsch und englisch, während sich der Körper sitzend ausruhen kann – köstlich.

Geschätzt haben wir auch die Zeitersparnis – entspanntes Essen während der Fahrt – in Zeiten des 9-Euro-Fahrscheins von unschätzbarem Wert. Ein Zeitgewinn, der dazu führen kann, dass man sein Tagesziel noch erreicht; ein Gewinn, der den Unterschied machen kann.

Auf dem Sonnendeck des Flaggschiffes MS „Sanssouci“ in Potsdam. © Foto/BU: Fritz Hermann Köser, Aufnahme: Potsdam, 27.7.2022

Service: Alle Daumen hoch!

Es wäre zuviel, von einem schwimmenden Restaurant zu sprechen, obwohl die „Sanssouci“ objektiv die Bedingungen dafür erfüllt. Doch irgendwie denkt man dabei ja immer an ein vor Anker liegendes Restaurantschiff.

Und bei der Schlössertour bleiben einem insgesamt mit Platzwahl, Händewaschen, Bestellen, Vertilgen, Nachbestellen und Bezahlen nur 90 Minuten. Kleiner Tip: Wenn die Sanssouci auf der Rückfahrt wieder zwischen Sacrow und Schloss Glienicke über den Jungfernsee schippert, sollte man mit der letzten Bestellung kommen. Bei Getränken mag das anders sein.

Die Bedienung verdient ein Extra-Sternchen, da sie fast Unmögliches möglich machte. Beim Einsammeln der Speisekarten auf dem Rückweg etwa in Höhe Kongsnaes, das ist am Jungfernsee zwischen Neuem Garten und Glienicker Brücke, bestellten wir noch etwas Heißes. Waren wir doch vorher ob der vielen Ein- und Ausblicke zu gebannt, um auf den Ober zu achten. Dann kam nach spannenden Minuten der heiße Nachtisch noch – tiptop!

Bildet historisch

Wer blutiger Anfänger ist, erfährt viel, aber nicht zuviel aus der örtlichen und gleichzeitig deutschen Geschichte. Waren es doch die preußischen Dynastien, die seit dem Barock ihr Territorium ständig vergrößerten, dem Zweiten Deutschen Reich ihren Stempel aufdrückten und bis 1919 das Sagen hatten. Der erste König, Kurfürst Friedrich III., krönte erst sich und dann sein Frau Sophie Charlotte aus dem Kurfürstentum Lüneburg-Braunschweig in Königsberg i.Pr. Das Kürzel bedeutet ‚in Preußen‘ und meinte das Herzogtum an der Ostsee, das später als Ostpreußen bekannt wurde, als sich Brandenburg-Preußen in Personalunion vergrößert hatte. Königsberg heißt heute Kaliningrad.

Zunächst gab es den ersten König Friedrich I., dann den Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. und dann Friedrich II., den ersten preußischen König, der vor dem deutschen Kaiser sagen durfte, er sei König von Preußen, nicht nur König „in“. Es war ja im Barock noch die Zeit des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, das erst 1806 unter Napoleon endete. Die Kurfürsten von Brandenburg blieben im 18. Jahrhundert genau das, doch der Titel im Hintergrund, denn König zählt mehr. Das war auch gut so, denn nachdem das deutsche Reich zerfiel, entfiel auch der Titel Kurfürst, denn zu wählen gab es keinen Kaiser mehr. Erst 1871 gab es wieder einen Kaiser, es war Wilhelm I., der preußische König.

Schloss Sanssouci. aus einer Vogelperspektive. © PMSG SPSG, Foto: André Stiebitz, BU: Stefan Pribnow

Sorgenfrei ist Sanssouci

Das Schloss Sanssouci baute Friedrich II. alias der alte Fritz alias Friedrich der Große. Er verlagerte das Schwergewicht der Residenzen nach Südwesten. Laut Aufstellung von 1720 gab es Residenzstädte und Residenzen wie Oranienburg und das noch südwestlicher als Potsdam liegende Caputh, natürlich Berlin mit seinem auch unlängst wiederaufgebauten Schloss.

Übrigens, wenn Sie sich von anderen Bildungsbürgern abheben wollen, sagen Sie in Berlin bitte nicht „Stadtschloss“. Da es in Berlin nur ein Schloss gab, nennt man es richtig nur: Berliner Schloss.

In Potsdam ist das was anderes. Das soeben wiederaufgebaute Potsdamer Schloss hieß zur Vermeidung von Missverständnissen nach dem Bau des Schlosses Sanssouci – Stadtschloss. Sanssouci ist der Namensgeber des Schiffes und bedeutet sorgenfrei – sans souci. Genau wie die Villa Sorgenfrei, die heute Oppenheim heißt und das Museum Charlottenburg beherbergt.

Das Schloss Charlottenburg ist auch mit dem Schiff erreichbar, das dauert jedoch etwas und geht nicht täglich. Sanssouci wird mit der „Sanssouci“ nicht angesteuert.

Blick auf den Flatowturm in Park Babelsberg. © SPSG Foto Wolfgang Pfauder, BU: Stefan Pribnow

Der Flatowturm oder: Das Geld und der Frieden

Vielmehr geht es nach dem Ablegen unter der Langen Brücke hindurch Richtung Alte Fahrt. An der Freundschaftsinsel und der Nuthemündung mit dem ersten Siedlungskern vorbei zum Tiefen See. Dort springt rechts der Flatowturm ins Auge.

Er ist ein Lehrbeispiel, dass es ohne Geld selbst bei den Adligen nicht geht. Immerhin wurde mit dem Namen das Gut verewigt, dass das Geld zum Bau des Turmes aufbrachte, der einen Teil der Frankfurter Stadtmauer imitiert, den Eschersheimer Torturm. Der Stadt am Main. Gute Aussichten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Park_Babelsberg#Flatowturm

Bis 1848 stand hier eine Windmühle aus der Zeit Friedrichs II. Sie stand rund hundert Jahre und brannte im Jahr der Berliner Märzrevolution, an die der Platz vor dem Brandenburger Tor erinnert, ab. Der bewohnbare Aussichtssturm – heute würde man wohl wieder eine Windmühle bauen – ist 46 Meter hoch. Strack und Gottgetreu sind die Erbauer. Das namensgebende Gut, die westpreußische Domäne Flatow, liegt von Berlin aus hinter Frankfurt; an der Oder.

Flatow wird heute nicht mehr erwähnt. Das liegt nicht nur daran, dass der Adel seit der Weimarer Republik nicht mehr das Sagen hat, obwohl das Deutsche Reich zunächst noch eines blieb. Es liegt auch daran, dass Flatow heute Zlotow heißt. Die 18.000-Einwohner-Stadt unweit von Schneidemühl/Pila liegt über 100 km nördlich von Posen/Poznán.

Hinter dem Flatowturm liegt und passiert man das zweite der Schlösser, Babelsberg. Wenn man als erstes der Schlösser das Stadtschloss mitzählt.

Was passierte in Flatow?

In Flatow tobte 1709/10 die Pest, da gehörte es zu Großpolen und Friedrich I. war seit weniger als einem Jahrzehnt König in Preußen. 1717 und 1718 marschierten russische Truppen durch Flatow, das war im Nordischen Krieg, von dem neulich in der Tagespresse zu lesen war und dessen Ausgang Schwedens Rolle als Großmacht beendete. 1734 wurde Flatow im polnischen Thronfolgekrieg zerstört. 1772 kam es zu Preußen (Netzedistrikt). 1788 wechselte die Stadtherrschaft und wurde 1798 erneut verkauft.

1803, in einem der letzten Jahre des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, brannte die Stadt ab. Das letzte Mal, denn das war im 17. und 18. Jahrhundert mehrfach passiert. Man vergleiche das mit der Geschichte der Stadt Teltow. 1818 wurde Flatow Kreisstadt und das preußische Königshaus bezahlte 800.000 Taler für Flatow. Im Tarif der Flatrate war inbegriffen, dass der jeweils älteste Verwandte des Königs die Rechte über das Eigentum ausübte. 1853-56 wurde der Turm erbaut. Der preußische König in dieser Zeit war Friedrich Wilhelm IV., der 1861 starb. Den Deal von 1820 hatte sein Vorgänger abgeschlossen, Friedrich Wilhelm III.

Es war ein Hin und Her.

Eins der Schlösser auf der Schlösser-Tour: Schloss Pfaueninsel auf der Pfaueninsel in der Havel. Quelle: Pixabay, Foto: Michael Kauer, BU: Stefan Pribnow

Ein Schiff bauen schafft Frieden

Ein Beispiel, wie Adelsgeld Frieden schafft, ist der Bau eines Schiffes in China. Die Kaiserin ließ es erbauen. Aus Marmor. Es ist bis heute zu besichtigen. Wer schreibt, der bleibt; wer baut, manchmal auch. Nach dem das Schiff im Park fertig war, war der Staatssäckel leer. Weder Silber noch Gold fanden sich darin. Ein eigentlich geplanter Krieg unterblieb. Die Soldaten wird‘s gefreut haben. Das Marmorschiff in China ist bis heute ein Touristenmagnet. Es bringt also Geld. Der Schiffbau war eine lohnende Investition.

Aufbau statt Zerstörung. Fluten und Brände zeigen, dass Zerstörung sowieso geschieht. Durch die Natur und menschliche Fehler. Man braucht also nur abzuwarten und muss sich nicht aktiv daran beteiligen.

Ein Methode könnte auch sein, von vornherein eine Ruine zu bauen. Das tat man auf der Pfaueninsel. Das dortige Schloss, der Wendepunkt der Schlösser-Tour, steht bis heute und zieht Besucher an. Wilhelmine von Encke, Tochter des Hoftrompeters und 33 Jahre lang Geliebte des Prinzen und Königs Friedrich Wilhelm II., richtete es, genau wie das Marmorpalais, ein.

Was auf dem Berliner Festland gegenüber der Pfaueninsel zu sehen war, darüber mehr an andrer Stell‘.

Fazit Schlösser-Tour mit der Weißen Flotte

Vorteile der Fahrt: Vogelbeobachtung glücklich gelungen. Den Spaß hat man wetterunabhängig. Es ist komfortabel und sicher. Weder Haie noch Tsunamis drohen hier. Es ist den heimischen Fremdenverkehr stützend, der unter den Gesetzen und Vorschriften von 2020 und 2021 über die Maßen litt. Das freut auch die Umweltschützer: Das Vergnügen ist umweltfreundlich und mehr oder weniger regional. Die Anreise kann mit der Bahn erfolgen, auch der ICE hält in Potsdam. Die Anlegestelle kann man zu Fuß erlaufen, wenn man das kann. Mal eben nach Thailand schippern ist nicht möglich. Doch hier warten nach jeder Biegung zwischen Sträuchern und Wald faustdicke Überraschungen. Sogar Berliner Stadtführer können auf dieser Tour noch neues er-fahren.

Alle hinsehenden Fahrgäste können folgende Schlösser en passant bewundern:

Die Potsdamer Schlösser:

A) An der Ab- und Anlegestelle das Stadtschloss (schon vor dem oder beim Kartenkauf oben an der Treppe oder vom Oberdeck);

B) Babelsberg nach dem Flatowturm und

C) Cecilienhof gegen Ende.

Die Berliner Schlösser sieht man nur zu…

einem kleinen Teil, ABER: Zwischen Maschinenhaus des Schlosses Babelsberg und Nikolskoe passiert man auf der rechten Seite zwei königliche Parks.

Friedrich I. und Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der Große Kurfürst, wohnten hier.

G) den Glienicker Schlosspark (nach Unterfahren der Glienicker Brücke) mit Schloß Glienicke (und danach den Park Klein-Glienicke). Vom Schiff aus besonders im Frühjahr zu erahnen oder nach frühem Laubfall. Tatsächlich sehr gut sehen kann man aber zwei Gebäude des zum Glienicker Ensemble gehörenden Casinos mit seiner Pergola links und rechts. Wunderbar auch der Eindruck, den man nur vom Wasser aus bekommt, nachdem man – quasi schon auf der Rückfahrt – nach der Heilandskirche, voll auf das Casino zuhält.

So kraftvoll ist die barocke Baukunst sonst nicht zu bestaunen. Weder vom Ufer aus noch beim ersten nahen Passieren. Wieder einmal beweisen die Sichtachsen ihre Wirkung und Bedeutung, auch wird fühl- und sogar riechbar die Frische, die die Pläne den Königen mit Parks und Wasser bescherten. Unsere heutige Wahrnehmung sieht 1. das Haus, 2. den Garten, 3. das Wasser. Das war früher anders. Die Könige reisten bequem und ergo auf dem Wasser! Und die Sichtachsen galten nicht nur an Land! Beispiel ist Caputh, das auf dieser Tour nicht angefahren wird. Der Haupteingang ist „hinten“ am Wasser im Garten. Die Tür zur Straße ist, falls es sie gibt, Nebensache. Und man konnte von Caputh nach Potsdam blicken und schauen, romantische Blink- und Lichtzeichen senden und vieles mehr.

JG) Jagdschloss Glienicke mit dazugehörigem Schlosspark.

PS:

In Potsdam gilt das Autokennzeichen P. Damit machen wir deshalb weiter:

P) Am Wendepunkt Schloss Pfaueninsel. Vorher Moorlake, Blockhaus Nikolskoje und: Oben die Kirche St. Peter und Paul auf Nikolskoe. (Wenn das keine alphabetische Eselsbrücke ist. ABC + GJG + PS.)

S) wie zu guter Letzt, last not least und zum Schluss: Stellvertretend für Schloss Sans Souci …

… sieht man auch Schiff Sanssouci.

Schlösser-Tour-ABC

Alle Mann an Bord und ablegen! Babelsberg, Cecilienhof. Deutsche Küche, Enten, Flatowturm. Glienicker Brücke und Schlosspark, Heilandskirche Sacrow, Inseln (Freundschaft und Pfauen), Jagdschlosspark Glienicke, Kavalierhaus (eigentlich Casino), Lange Brücke, Maschinenhaus. Nikolskoje. Oberdeck, Pfaueninsel quallenfrei, richtig gute Reiseidee, Schlösser 1, 2, 3 und Sanssouci, Theater, Unterdeck, Vogelbeobachtung, warme Speisen und heiße Getränke, xtra-großes Schiff, Y, Ziel erreicht: Zufriedenheit.

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