Holländische Kostbarkeiten – Haarlem und seine Kulturschätze

Haarlem in Holland.
Malerische Zugbrücke in Haarlem. © 2018, Foto: Dr. Bernd Kregel

Haarlem, Holland, Niederlande (Kulturexpresso). Im Labyrinth der Wasserwege vom Haarlem öffnet sich dem Besucher eine nahezu unbekannte Welt.

Haarlem in Holland.
Stadtbild mit Boot. © 2018, Foto: Dr. Bernd Kregel

Die Römer waren bekannt für ihren ausgeprägten Spürsinn. Dieser sollte sich auch bewähren bei der Gründung der Stadt Haarlem in den heutigen Niederlanden. Alle strategischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen waren gegeben, um hier unweit der Nordsee ein Gemeinwesen entstehen zu lassen, das auch in kultureller Hinsicht ein „Goldenes Zeitalter“ erleben würde. Ein Glücksfall der Geschichte!

Ausgangspunkt für die städtebaulichen Aktivitäten war der Große Markt, um den herum sich in Windeseile zunächst einfache Häuserzeilen gruppierten. Ab dem 14. Jahrhundert kam die St. Bavokirche hinzu, deren schlanker Turm noch heute vom gesamten Stadtgebiet aus als Blickfang dient. Am bemerkenswertesten jedoch ist die prachtvolle Barockorgel des deutschen Orgelbaumeisters Christian Müller, die zur Zeit ihrer Fertigstellung die größte Orgel der Welt war. Auf ihr stellte sogar der junge Wolfgang Amadeus Mozart seine Fingerfertigkeit unter Beweis.

Prunkstück des Jugendstils

Haarlem in Holland.
Außenansicht der Neuen St. Bavo. © 2018, Foto: Dr. Bernd Kregel

Doch damit nicht genug! Denn das reiche Bürgertum von Haarlem hatte noch Größeres im Sinn. Und es gab Ende des 19. Jahrhunderts eine Neue Bavokirche in Auftrag. Ein Prunkstück des Jugendstils mit wunderschönen Glasfenstern, Mosaiken und Wandmalereien. Dabei machten orientalische Einflüsse die Kirche innen wie außen zu etwas Besonderem. Vergleichbar sogar der Sacré Coeur in Paris oder der Sagrada Familia in Barcelona?

Auch die Museen der Stadt stehen dem architektonischen Anspruch in nichts nach. Allen voran das Frans-Hals-Museum, das seine Sammlungen in einem prachtvollen Seniorenheim unterbrachte. Hier gilt es, die alten Meister des Goldenen Zeitalters zu entdecken wie Frans Hals, Jan Steen oder Jacob Ruisdael. Waren nicht sie es, wenn man genau hinschaut, die dem großen Meister Rembrandt stilistisch voran gingen?

Mekka der Trinkkultur

Haarlem in Holland.
Besucher im Frans-Hals-Museum. © 2018, Foto: Dr. Bernd Kregel

Ein Ausstellungsort ganz anderer Art begegnet einem mit dem Teylermuseum, dem ältesten Museum in den Niederlanden. Nicht nur seine künstlerischen und naturwissenschaftlichen Sammlungen sind bemerkenswert, zum Beispiel die Versuchsanordnung zur Entstehung der Elektrizität. Zugleich ist es das einzige Museum der Welt mit authentischem Gebäude sowie originaler Einrichtung aus dem 18. Jahrhundert.

Alte Kultur in Haarlem lässt sich jedoch auch in neue Bahnen lenken. Das zeigt sich in der Jopenkerk, einer ehrwürdigen Kirche nahe dem Buttermarkt. Statt das nicht mehr benötigte heilige Gemäuer aufzugeben, kam man hier auf die Idee, eine Brauerei samt Restaurant darin einzurichten. Schnell erwies sich diese architektonische Umgestaltung als ein wichtiger Beitrag zur Trinkkultur der Stadt, der sich längst als Mekka für alle Bierfreunde aus nah und fern bewährt hat.

Fotoreportage

Mehr Bilder von Dr. Bernd Kegel über Haarlem im Beitrag Fotoreportage: Ein Blick auf die Spaarnestadt Haarlem in Holland im KULTUREXPRESSO.

Anmerkungen:

Vorstehender Beitrag von Dr. Bernd Kregel ist eine Erstveröffentlichung im KULTUREXPRESSO. Die Recherche wurde unterstützt von: Niederländisches Büro für Tourismus und Convention (NBTM) sowie Haarlem Marketing.

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