Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Selten hab ich Jocelyn B. Smith so glücklich gesehen. Forschen Schrittes kam sie über den Bürgersteig der Gitschiner Straße vor der Hausnr. 15, mit einem schönen Blumenstrauß in der Hand. Doch das allein kann nicht der Grund gewesen sein, erhält die Künstlerin doch nach fast jedem Konzert (mindestens) einen Strauß – und die Anzahl ihrer Konzerte ist Legion. Was also war passiert? Natascha ist schuld.
Initiatorin Natascha
Sie ist aus Steglitz, Mutter – und sie singt. Damit hat sie mit Jocelyn B. Smith schon mehrere Dinge gemeinsam. Natascha singt im Chor mit Namen Different Voices of Berlin, den Frau Smith leitet. Zusammen gab es schon viele besondere Auftritte, zum Beispiel am Brandenburger Tor, vor Bundesministerin Ursula von der Leyen, als diese noch das Amt in einem anderen Ressort bekleidete, oder auch bei Wohltätigkeitsveranstaltungen wie dem Open House in der Heilig-Kreuz-Kirche „Ein Konzert für alle – mit und ohne Dach über dem Kopf“ oder einer Weihnachtsfeier für Arme und Obdachlose.
Singer-Songwriter
Der Chor bildet eine Art Familie und macht vieles zusammen; Lieder schreiben gehört dazu. Die „Different Voices“ sind mit Jocelyn B. Smith schon vor Jahren unter die Songwriter gegangen, singen Lieder, die sonst nirgends zu hören sind und schaffen es durchaus, eine halbe oder Dreiviertelstunde aufzutreten, ohne ein einziges Mal auf fremde Texte oder Musik zurückgreifen zu müssen.
Die Weihnachtsüberraschungen des Berliner Rundfunks
Zu Weihnachten möchte der Berliner Rundfunk Berliner ehren und ihnen Gutes tun, die sich ständig engagieren, ohne daraus viel Hehl zu machen. Um von diesen heimlichen Helden zu erfahren, muss sie natürlich jemand vorschlagen – woher soll der Sender sonst von denen wissen, die unter dem Radar Gutes tun. Zum anderen wird dem Berliner Rundfunk 91,4 damit natürlich Arbeit abgenommen, doch davon bleibt genug übrig: Eine Auswahl muss getroffen werden, wer denn wirklich jetzt in Frage kommt und den Preis erhalten soll, Telefonate müssen geführt werden, eine Recherche stattfinden, die Tatsachen überprüft werden, ein Termin gefunden werden und letztlich eine Mannschaft zum Treffpunkt.
Berlin sagt „Danke!“
Das Ganze läuft beim Berliner Rundfunk unter dem Motto „BERLIN SAGT DANKE“.
Der Sender meint: Wir sind immer wieder überwältigt von den vielen Berlinerinnen und Berlinern, die sich bereit erklären, anderen zu helfen. Das geht sicher nicht nur uns so.“ Deshalb kann man im Funkhaus anrufen oder online einen Fragebogen ausfüllen unter www.berliner-rundfunk.de/. Dort steht in der Adventszeit: „Wir möchten von Ihnen wissen: Wer ist Ihr ganz persönlicher Held, Ihr Alltagsengel, der immer wieder hilft, und das ganz selbstverständlich?
Wer setzt sich für andere ein, packt Dinge an und engagiert sich selbstlos – in der Familie, im Freundeskreis, in der Nachbarschaft oder bei ganz unbekannten Menschen? Gibt es jemanden in Ihrem Umfeld, der sich ehrenamtlich engagiert?“
Vielleicht haben Sie das auch schon mal im Radio gehört: „Diese Menschen, die Helden des Alltags, wollen wir überraschen und zu einem exklusiven Weihnachtsessen einladen. Damit sagen wir zusammen mit Ihnen „Danke“!“
Die Sonne scheint
Nachdem diese Vorarbeit geleistet wurde und noch eine Menge zu tun sein wird – für die Gastgeber und die Köche – geht es in medias res: Janette, die Radiomoderatorin, trifft Natascha einen Steinwurf vom Geschehen entfernt. Nachdem alles Wichtige besprochen ist, geht man auf Sendung und der Überraschung entgegen. Mit Mikro, Kabel und Techniker. Natascha mimt den einheimischen Führer (‚location scout‘:).
Man hört, wie das Team eine Treppe hinansteigt. Von Ferne musikalische Klänge. Beim Näherkommen stellt sich heraus: Es ist ein gemischter Chor, der probt. Es erklingt „Ich wünsche Dir“ „vom Glück das Empfinden …“ mit einem Text der Künstlerin Mechthild Korn. Manche Wünsche gehen schneller in Erfüllung, als man denkt! Wie passend; wenn das kein Zufall ist!
Ein Rundfunkbeitrag nacherzählt
Janette platzt herein, unterbricht die Probe und erklärt für Hörer und überraschte Chorleiterin gleichzeitig, warum sie hier sind, dass Natascha sich gemeldet hätte, im Namen aller Mitglieder. Dass Jocelyn als Heldin ausgewählt worden sei. O-Ton Jocelyn: „Ich bin geflasht!“ Dass einfach mal die gewürdigt werden sollen, die es verdient haben, weil sie selbstlos tätig sind. Und dass sich der „Berliner Rundfunk 91.4“ mit einem Essen bedanken will, weil man wolle, dass sich Jocelyn B. Smith einfach mal einen schönen Abend mache. Sogar singen würden die Mitarbeiter des Senders, doch Jocelyn könne sie gern anleiten.
„Das können wir besser machen“
Jocelyn Schlusswort: „Mir sind friedliches Miteinander und Toleranz sehr wichtig; als Mutter („Mom“), als Musikerin, als Mensch. Und das können wir besser machen.“
Link: https://www.berliner-rundfunk.de/programm/berlin-sagt-danke/
Neue Berliner Rundfunk GmbH & Co. KG, Grunewaldstraße 3, 12165 Berlin, Telefon: (030) 201 91 400