„Weihnachten auf dem Balkon“ in der Komödie am Kurfürstendamm

Weihnachten auf dem Balkon.
Weihnachten auf dem Balkon. Du hattest doch versprochen, dass du nichts trinken würdest. V. l. n. r.: Harald Effenberg, Jean-Philippe Adabra und Oliver Dupont. © Foto: Joachim Hiltmann

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Der ganz normale Weihnachtswahnsinn mit Lachmuskel-Aktivitäts-Garantie! Der französische junge Erfolgsautor Gilles Dyrek karikiert ein fröhliches Weihnachtsfest in Paris.

In jedem deutschen Haushalt dieser Zeit könnte es ähnlich ablaufen: der tolpatschige Ehemann Patrick (Tino Führer in einer Doppelrolle) lässt nicht nur die Weihnachtsgans und -ente, sondern gleich auch die Schokoladentorte auf den Boden fallen.

Seine ständig am Rande des Nervenzusammenbruchs agierende gestresste Ehefrau Eliane (Adisat Sementisch in einer Doppelrolle) hat’s nicht leicht. Die ewig herumkommandierende, meckernde Schwiegermutter ist zu Besuch (Dela Dabulamanzi) und lässt „die Puppen tanzen“.

Ihr zweiter Sohn Etienne (Harald Effenberg in einer Doppelrolle) ist ebenfalls zum Weihnachtsessen gekommen, telefoniert ständig mit seiner Geliebten auf dem Balkon. Der halbwüchsige Sohnemann Sébastien (Olivier Dupont in einer Doppelrolle) im Gruftie-Look lässt sein Frettchen auf dem Tisch des Hausens für Grausen sorgen.

In der Nachbarwohnung ist der „normale Weihnachtswahnsinn“ ebenfalls im vollen Gange: Die hochschwangere Anne-Cécile entbindet, ihre Schwägerin Marjorie „schleppt“ den dritten Freund namens Christophe in Folge an, der nicht Arzt ist, wie sie behauptet, sondern Metzger und bei der Geburt doch noch helfen kann, ihr Vater Jacques will unbedingt den Weihnachtsmann für die Kleinen spielen und darf nicht, springt in der Nachbarwohnung ein, weil Klein-Hubert sich nicht mehr beruhigen mag, bevor nicht der Weihnachtsmann auftaucht. Jaques, der ein Alkoholproblem hat, lässt sich dort mit Champagner „volllaufen“ und flirtet heftig und erfolgreich mit der Schwiegermutter.

Alles in allem wurden zwei Stunden mit Pause vergnüglicher, turbulenter Szenen mit sechs Schauspielern in zwölf Rollen auf zwei Balkonen in zwei Familien auf die Bühne gebracht.

Mit „Oh, Du fröhliche …“ beginnt die Komödie, mit „Stille Nacht, heilige Nacht“ endet das rasante, mit witzigen Dialogen gespickte Stück. Das Publikum singt das Weihnachtslied am Schluss mit, bevor nicht endender Applaus erschallt.

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