Klug und spielerisch – Laila Biali aus Kanada zählt zu den großen Jazzmusikerinnen

Laila Biali. © Laila Biali, Foto: Julia Hembree, Aufnahme: 13.8.2019

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Der Jazz ist nicht tot, er riecht nur etwas komisch. So soll es einmal der unvergessene Frank Zappa etwas sarkastisch formuliert haben. Doch an diesem Abend, im ausverkauften A-Trane in Berlin, ist der Jazz quicklebendiger denn je. Und duftet frühlingshaft frisch. Dank Laila Biali. Bestens gelaunt setzt sich die kanadische Sängerin und Songwriterin an das schwarze Klavier. Begleitet von Kontrabass und Schlagzeug, der Drummer ist ganz nebenbei ihr Ehemann, spielt die 42-Jährige Eigenkompositionen und interpretiert auch die Musik anderer Künstler. Selbst Songs von „Coldplay“, der als unendlich langweilig verschrienen britischen Mainstream-Formation, werden so plötzlich ganz erträglich.

Laila Biali kann es eben, wie dieser gelungene Auftakt ihrer Deutschlandtournee beweist. Ihre Songs sind abwechslungsreich, mal temperamentvoll, mal melancholisch. Immer vereint sie dabei Spielerisches mit Klugheit und Präzision. Und zeigt, wie vielschichtig der Jazz sein kann. Eben offen für andere Einflüsse, ob aus Blues, Folk, Soul oder Pop. Die talentierte Kanadierin steht so ganz in der Tradition berühmter Landsleute, kanadischer Musiker-Größen wie Joni Mitchell, Leonard Cohen, Diana Krall oder Michael Bublé. Das Publikum im A-Trane war jedenfalls begeistert und sparte nicht mit Applaus. Der Jazz ist einfach nicht totzukriegen.

Anzeige

Vorheriger ArtikelKräuterquark, links gerührt – Schnitzel und ein höflich-humoriger Service im Berliner „Lubitsch“
Nächster ArtikelDokumentation: „Mit der Lieferung von Waffen haben sich Deutschland und weitere NATO-Staaten de facto zur Kriegspartei gemacht“