Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Benjamin und Sebastian kommen aus einer komplizierten Familie. Sie flogen mit 14 in Jena auf die Straße und lebten die nächsten sechzehn Jahre lange Zeit auf der Straße. Als Obdachlose, als Schnorrer, als Punks, als Lebenskünstler, als verzweifelte, überglückliche Seelen. Sie lernten die Kälte kennen. Kapitulierten manches Mal im Kampf gegen Drogen und Alkohol. Wissen was Hunger und Gewalt bedeutet, saßen im Knast, waren oft einsam. Was sie niemals verließ, war die Geschwisterliebe, die sie füreinander empfinden. Und dem unerhörten Freiheitsdrang, der die beiden vorantreibt. Das macht das Buch stark, trotz der traurigen und bösen Geschichten.
Die Journalistin und Wissenschaftlerin Christiane Tramitz hat mit ihren beiden Protagonisten, den Zwillingen Benjamin und Sebastian Podruch, ein großes Buch verfasst. Es ist die Geschichte einer Liebe unter extremen Umständen. Überraschen offen reden die beiden über ihre Sehnsüchte, Hoffnungen – über das Glück und die Last anders zu sein, abseits vom gesellschaftlichen Mainstream mit seinen Zwängen. Ein Buch zum Streiten und zum Nachdenken.
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Christiane Tramitz, Benjamin und Sebastian Podruch, Dieses schöne Scheißleben, 224 Seiten, Orell Füssli Verlag, 1. Auflage, Zürich März 2017, ISBN: 3-280-05629-5, Preise: 24,90 CHF, 17,95 EUR (D)