Markus Busch bekommt den Ludwigshafener Drehbuchpreis 2017

Markus Busch © Rick Schepker

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Sie kommen in der Regel zu kurz, dabei kommt es auf sie beim Filmemachen ganz entscheidend an. Die Rede ist von den Drehbuchautoren. Gut, dass es Ausnahmen gibt. Das Festival des deutschen Films Ludwigshafen am Rhein, bei dem nicht vom deutschen oder europäischen Filmmarkt, um vom Weltfilmmarkt zu schweigen, die Rede ist, sondern von Kino als Kunst, ist so eine.

Seit 2005 findet das Festival auf einer Insel statt, genauer: auf der Parkinsel Ludwigshafen am Rhein. Und seit fünf Jahren wird der Ludwigshafener Drehbuchpreis verliehen.

Der Ludwigshafener Drehbuchpreis 2017 geht an einen der besten deutschen Drehbuchautoren. Am Mittwoch, den 13. September 2017, soll ab 20 Uhr im Rahmen einer Galavorstellung des Films „Am Abend aller Tage“ von Regisseur Dominik Graf an Markus Busch verliehen.

Festivaldirektor Dr. Michael Kötz, der von Busch begeistert sei und sich sehr freue, „dass wir ihn dieses Jahr auf der Parkinsel am Rhein für seine Arbeiten auszeichnen können“, begründet die Verleihung wie folgt: „Seine Charaktere sind lebendig und lebensecht.“

In einer Pressemitteilung des Festivals vom 20. Juli 2017 heißt es zu Markus Busch, der aus Münster in Westfalen stamme: „Er studierte Freie Kunst & Film an der FH Köln und dann Film & Fernsehen an der Kölner Kunsthochschule für Medien (KHM). Seit 1997 ist Busch als freier Autor für Film und Fernsehen tätig. Zu seinen Arbeiten gehören unter anderem die Drehbücher zu zahlreichen Dominik Graf-Filmen, darunter „Bittere Unschuld“ (1999), sowie der Berlinale-Skandalfilm „Der Felsen“ (2002). Der Film „Das Gelübde“ (2007), der im gleichen Jahr den Filmkunstpreis des Festival des deutschen Films in Ludwigshafen erhielt, ist auch von ihm geschrieben, zusammen mit dem Regisseur Dominik Graf. Für die Reihe „Dreileben“, bei der Dominik Graf in Kooperation mit Christian Petzold und Christoph Hochhäusler 2011 den Film „Komm‘ mir nicht nach“ inszenierte, war Markus Busch ebenfalls als Autor für dieses ungewöhnliche Projekt beteiligt. Noch im gleichen Jahr führte er in „Die Räuberin“ selbst Regie nach seinem eigenen Drehbuch. Busch schrieb auch Skripts für Filme von Horst Königstein, Matti Geschonneck und Didi Danquart. Für das großartige Filmwerk „Am Abend aller Tage“, den das Festival zu seinen Ehren zeigt, verarbeitete er den „Fall Gurlitt“, getrieben von der Frage, wem eigentlich die Kunst gehöre. Vielen gilt der Film als der beste Fernsehfilm des Jahres, auch natürlich dank eben dieses hervorragenden Drehbuches von Markus Busch.“

Beeindruckend. Und lobenswert. Gut, das Busch nach Martin Rauhaus, Beatriche Meier und Jürgen Werner 2013, Holger Joos 2014, Gerd Schneider 2015 und Michael Proehl 2016 den Ludwigshafener Drehbuchpreis 2017 bekommt.

Anzeige

Vorheriger ArtikelErika Fatland reiste durch „Sowjetistan“ und schrieb und schrieb und schrieb
Nächster ArtikelHans Hurch ist gestorben – Dieter Kosslick lebt noch