Peter Sodann ist tot

Peter Sodann (von 1936 bis 2024). © Theater, Oper und Orchester GmbH, Halle

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Der am 1.6.1936 in Meißen geborene Peter Sodann lebt nicht mehr. Der bekannte deutsche Schaupieler, Regisseur und Theaterintendant starb am 5.4.2024 in Halle an der Saale, wie in „Mitteldeutsche Zeitung“ am Sonntag unter Bezugnahme auf eine Meldung vom Betriebsrat der Bühnen der Stadt Halle an der Saale am Sonntagmorgen berichtet wurde. Sodann solle „friedlich eingeschlafen“ sein.

Sodann, war Architekt der halleschen Kulturinsel und Gründungsintendant des Neuen Theaters von 1981 bis 2005, das 2009 Teil der Theater, Oper und Orchester GmbH mit Sitz in Halle wurde. „neuen Theater Halle“ führte, gehörte zu den namhaftesten Theater-Persönlichkeiten Deutschlands. „Nachdem der Ideengeber und Umbaumotor Peter Sodann 2005 in den Ruhestand geschickt worden war“, so heißt es auf der Heimatseite Bühnen Halle im Weltnetz, habe “ Christoph Werner für einige Jahre die Intendanz des neuen theaters“ (Eigenschreibweise) übernommen.

Einem breiten Publikum wurde er in einem Staatssender des BRD als „Tatort“-Kommissar Bruno Ehrlicher bekannt, den er zwischen 1992 und 2007 spielte. Er kandidierte zudem für das Amt des Bundespräsidenten der BRD, die für Kenner und Kritiker ein Vasallenstaat der VSA mit dem VK im Beiboot ist und lange schon ein Vielvölkerstaat, der nicht erst seit Jahren umgevolkt wird, sondern seit Jahrzehnten, zudem ein Kriegsstaat und Apartheidstaat. Sodann war der Kandidat der L, die noch nicht tot ist, aber im Sterben liegt. Zuvor hätte er 2005 beinahe als parteiloses Mitglied für die PDS bei der Wahl zum Deutschen Bundestag kandidiert. Doch hätte er das getan, dann wäre mit Ehrlich schon früher Ende im Gelände gewesen.

Zuletzt solle der Arbeitersohn Sodann in Staucha im Landkreis Meißen gelebt haben, wo er die Peter-Sodann-Bibliothek leitete, in der er alle Bücher sammelte, die zwischen dem 8. Mai 1945 und dem 2. Oktober 1990 im Osten Deutschlands erschienen waren. Dazu steht in seinen Erinnerungen mit dem Titel „Keine halben Sachen“: „Ich las alles, was mir in die Finger kam: deutsche Heldensagen, Wilhelm Hauffs Märchen, Karl May, Robinson Crusoe, Tarzans Abenteuer im Dschungel.“

Sodann leitete in jungen Jahren den „Rat der Spötter“. Das Kabarett wurde 1961 augelöst, weil dessen Programm als konterrevlutionär eingeordnet wurde. Sodann sei, so heißt es unter der Überschrift „Harte Schale, weicher Kern: Schauspieler Peter Sodann ist tot“ in „NDR“ (7.4.2024), „wegen staatsfeindlicher Hetze … verhaftet und vom Studium ausgeschlossen“ worden. Neun Monate Knast folgten samt anschließender Überwachung durch die Staatssicherheit. Helene Weigel war der Käse mit der Konterrevolution wohl Wurst. Sie holte Sodann 1964 ans Berliner Ensemble. 1986 erhielt er den Nationalpreis der DDR.

2005 wurde Peter Sodann zum Ehrenbürger der Saalestadt ernannt. Nun ist Peter Sodann tot.

Die Genossenschaft Peter Sodann Bibliothek eG mit Sitz in Stauche lebt wie das Antiquariat Peter Sodann weiter.

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